Finanzsystem: Der Verschuldungsselbstmord

US-Dollar - Bildquelle: Pixabay / geralt; Pixabay LicenseUS-Dollar - Bildquelle: Pixabay / geralt; Pixabay License

US-Dollar – Bildquelle: Pixabay / geralt; Pixabay License

Nicht nur Deutschland begeht einen wirtschaftlichen und finanziellen Selbstmord. Auch die USA ist dabei außer brennende Brücken nichts von der ehemaligen Führungsmacht zurück zu lassen. Wir können – analog zu Deutschland – einen Staat betrachten, der sich selber abschafft.

October-March-Revenues – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt PDF

Das Defizit des US-Bundeshaushalts belief sich in der ersten Hälfte des Haushaltsjahres 2023 auf 1,1 Billionen US-Dollar, so das Congressional Budget Office (CBO) – 430 Milliarden US-Dollar mehr als das Defizit im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres und im Einklang mit den im Februar veröffentlichten Prognosen des CBO. Von Oktober bis März waren die Ausgaben um 13 Prozent höher und die Einnahmen um 3 Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum des Haushaltsjahres 2022.

Die Ausgaben in den letzten sechs Monaten wurden durch die Verschiebung bestimmter Zahlungen – in Höhe von 63 Milliarden US-Dollar – vom 1. Oktober 2022 (dem ersten Tag des Haushaltsjahres 2023) in das Haushaltsjahr 2022 reduziert, da der 1. Oktober auf ein Wochenende fiel. Gleichzeitig stiegen die Ausgaben bis März 2023, weil bestimmte Zahlungen, die sonst am 1. April, einem Wochenende, fällig gewesen wären, im März geleistet wurden. Das Defizit in der ersten Hälfte des Haushaltsjahres 2023 wäre um 10 Milliarden US-Dollar geringer gewesen, wenn diese verschiedenen Verschiebungen nicht stattgefunden hätten.

Monthly Budget Review 3-23

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Geschätztes Defizit für März 2023: 376 Milliarden US-Dollar

Dass die USA seit Jahren bankrott sind und dieser Umstand nur keine Rolle spielte, weil die USA die Weltreservewährung besitzen und über den Hebel Petrodollar und Militär den Rest der Welt dazu zwingen konnte, deren eigentlich wertlose Währung zwangsakzeptieren zu müssen, scheint sich aktuell zu drehen. Auch weil die USA weiterhin hemmungslos US-Dollar druckt:

  • Die Ausgaben des USBildungsministeriums stiegen um 34 Milliarden US-Dollar, was auf die Kosten im Zusammenhang mit der Verlängerung der Rückzahlungspause für Studentenkredite zurückzuführen ist.
  • Die Ausgaben der Federal Deposit Insurance Corporation stiegen um 29 Milliarden US-Dollar, um die Einlagen bei zwei gescheiterten Banken zu decken.
  • Die Nettoausgaben für Zinsen auf die Staatsschuld stiegen um 24 Milliarden US-Dollar (oder 53 Prozent).

Nach Schätzungen des CBO hat die US-Bundesregierung im März 2023 ein Defizit von 376 Milliarden US-Dollar zu verzeichnen – 183 Milliarden US-Dollar mehr als im März 2022. Eine schier unvorstellbare Summe für den Einzelnen.

Es ist davon auszugehen, dass die Fed ihre Geldpolitik in naher Zukunft nicht ändern wird. das heißt keine Lockerung der Zinsen und keine Reduzierung der „Geldschöpfung“. Letztlich sind die USA und die Fed in einer Catch 22-Situation gefangen aus der es kein Entkommen gibt. In zahlreichen Artikeln der vergangenen Jahre habe ich darüber geschrieben, dass ich eine Stagflation erwarte und in genau jener Stagflation sind wir aus meiner Sicht inzwischen angekommen.

Quelle:
Monthly Budget Review: March 2023

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