Technologie: Die dystopische Welt von Morgen ist in Ansätzen bereits heute da

Schaltkreis - Bildquelle: Pixabay / AcatXIo; Pixabay LicenseSchaltkreis - Bildquelle: Pixabay / AcatXIo; Pixabay License

Schaltkreis – Bildquelle: Pixabay / AcatXIo; Pixabay License

Viele würden behaupten, dass wir bereits in einer dystopischen Gesellschaft leben, aber wenn es nach denen geht, die derzeit das Sagen haben, wird unsere Welt bald noch dystopischer aussehen, als sie es jetzt schon ist. In den letzten Jahren haben wir eine noch nie dagewesene Explosion von neuen Technologien erlebt. Einige dieser Technologien scheinen das Potenzial zu haben, das Leben zu verbessern, aber andere würden den Machthabern die Möglichkeit geben, uns zu beobachten, zu verfolgen, zu überwachen und zu kontrollieren wie nie zuvor. Wenn Sie nicht beunruhigt sind über das, was wir jetzt erleben, liegt das wahrscheinlich daran, dass Sie nicht aufgepasst haben, dass sie bislang weggeschaut haben.

Im Folgenden wll ich eine Reihe von Beispielen an „technischen Neuerungen und Entwicklungen“ aufzeigen, die einen ungläubig zurück lassen.

Handflächenscanner (Palm scanning)

Handflächenscanner werden in den USA in immer mehr Lebensmittelläden der Kette Whole Foods eingesetzt, und sobald jemand in das System aufgenommen ist, kann derjenigen seine Lebensmittel buchstäblich mit seiner Hand bezahlen:

Das Handflächenerkennungssystem funktioniert, indem es die Zahlungsinformationen eines Nutzers mit seinem einzigartigen Handabdruck verknüpft. Wenn Sie Amazon Prime-Mitglied sind, können Sie es auch mit Ihrem Prime-Konto verknüpfen – so müssen Sie nicht mehr in der Amazon-App nach Ihrem Code für den Laden suchen. Bei Whole Foods halten Sie einfach Ihre Handfläche über das Lesegerät, sobald Sie bereit sind zu bezahlen, und das System findet Ihr Prime-Konto, wendet alle Rabatte an und belastet die Kreditkarte, mit der Sie sich angemeldet haben.

(The palm-recognition system works by linking a user’s payment information with their unique palm print. If you’re an Amazon Prime member, you can also link it with your Prime account — no need to fumble in the Amazon app looking for your in-store code any longer. At Whole Foods, you just hover your palm over the reader once you’re ready to pay and the system will find your Prime account, apply any discounts, and charge the credit card you enrolled with.)

Eine Journalistin vom Business Insider beschloss, das System auszuprobieren, und sie beschrieb, was sie tun musste, um sich anzumelden:

Ich folgte den Anweisungen auf dem Gerät und scannte zuerst meine rechte Handfläche, dann meine linke, was optional war.

Der Scanner forderte mich dann auf, meine Telefonnummer einzugeben. Amazon schickte mir eine SMS mit einem Link zu einer Seite, auf der ich meine Kartendaten mit den letzten vier Ziffern meiner Kreditkartennummer und dem Ablaufdatum der Karte verifizieren musste. Und das war’s – ich wurde auf meine Amazon One-Startseite weitergeleitet, wo ich meine verknüpfte Telefonnummer, mein Amazon-Konto und meine Zahlungsmethode sehen kann.

(I followed the instructions on the device, first scanning my right palm, then my left, which was optional.

The scanner then prompted me to enter my phone number. Amazon sent me a text with a link to a page asking me to verify my card details with the last four digits of my credit card number and the card’s expiry date. And that was it — it took me to my Amazon One home page, where I can see my linked phone number, Amazon account, and payment method.)

Leider werden sich viele Menschen aus „Bequemlichkeit und weil es doch so einfach und angenehm ist“ an dieses System „anschließen“ lassen. Aber es kommt noch schlimmer…

Gesichtserkennungssysteme (Facial Recognition)

Während des G20-Treffens, das gerade in Brasilien stattfand, musste jeder Teilnehmer „einen biometrischen Validierungsprozess durchlaufen, indem er sein Gesicht mit den Standgeräten von Serpro scannte (to pass a biometric validation process by scanning their faces using Serpro’s stand devices)“:

Serpro, eine brasilianische staatliche Datenverarbeitungsagentur, stellt ein Gesichtserkennungssystem zur Verfügung, das zur Erleichterung der Akkreditierung und Validierung der Delegierten eines Ministertreffens der G20 in der vergangenen Woche eingesetzt wurde.

Während des Treffens, das am 21. und 22. Februar stattfand, mussten die Teilnehmer einen biometrischen Validierungsprozess durchlaufen, indem sie ihre Gesichter mit den Standgeräten von Serpro scannten, heißt es in einem Beitrag auf der G20-Webseite. Brasilien hat derzeit die G20-Präsidentschaft inne, die noch bis Ende dieses Jahres läuft.

Das System von Serpro entspricht dem gleichen Standard wie die biometrischen Authentifizierungsgeräte, die in einigen brasilianischen Flughäfen eingesetzt werden, um sichere und nahtlose Passagierkontrollen zu ermöglichen, ohne dass die physische Vorlage von Dokumenten erforderlich ist, heißt es in der G20-Mitteilung.

(Serpro, a Brazilian government data processing agency, is providing a facial recognition system that was used to facilitate the accreditation and validation of delegates to a ministerial meeting of the G20 last week.

During the meeting, which took place on February 21 and 22, attendees were made to pass a biometric validation process by scanning their faces using Serpro’s stand devices, according to a post on the G20 website. Brazil currently holds the G20 presidency, which runs till the end of this year.

Serpro’s system meets the same standard as the biometric authentication equipment deployed in some of Brazil’s airports to enable secure and seamless passenger checks without the need for the physical presentation of documents, according to the G20 announcement.)

Wir müssen hierbei verstehen, dass mit solchen Tests, bei denen hochrangige Regierungsbeamter als Versuchskaninchen fungieren, ein klassischer Präzedenzfall geschaffen wird. Wenn es dem Establishment gelingt, diese Technologie einzuführen, wird sie unweigerlich von immer mehr Institutionen übernommen werden. Und dann wachen Sie vielleicht eines Tages auf und stellen fest, dass Sie keinen Job bekommen, kein Bankkonto eröffnen und keine Lebensmittel kaufen können, ohne dass Ihr Gesicht gescannt wurde.

Was werden Sie dann tun?

Wir sind auch an einem Punkt angelangt, an dem viele Menschen bald praktisch ständig mit Technologie im – wahrsten Sinne des Wortes – Gesicht herumlaufen werden.

Apple Vision Pro

Die Apple Vision Pro hat in diesem Monat für viele Schlagzeilen gesorgt, und Apple sagt uns offen, dass das Ziel darin besteht, die Realität kontinuierlich zu erweitern:

Die neue Apple Vision Pro, Apples lang erwarteter Einstieg in die Welt der Computer, die man im Gesicht trägt, steht unter großem Druck. Apple behauptet, dass die Vision Pro, die zu einem Preis von 3.499 US-Dollar erhältlich ist, der Beginn von etwas ist, das „Spatial Computing“ genannt wird, was im Grunde darauf hinausläuft, dass man Anwendungen überall um sich herum ausführen kann. Und die Werbung des Unternehmens lässt sich davon nicht einmal ansatzweise beeindrucken: Sie zeigt Menschen, die die Vision Pro die ganze Zeit tragen. Bei der Arbeit! Beim Wäschewaschen! Beim Spielen mit ihren Kindern! Die Ambition ist enorm: Apps und Informationen über die reale Welt zu legen – die Realität zu erweitern.

(There’s a lot of pressure on the new Apple Vision Pro, Apple’s long-awaited entry into the world of computers you wear on your face. Apple claims that the Vision Pro, which starts at $3,499, is the beginning of something called „spatial computing,“ which basically boils down to running apps all around you. And the company’s ads for it do not hedge that pressure even a little: they show people wearing the Vision Pro all the time. At work! Doing laundry! Playing with their kids! The ambition is enormous: to layer apps and information over the real world — to augment reality.)

Einen Computer vor dem eigenen Gesicht geschnallt zu haben? Für mich ein utopischer Alptraum, der sich hoffentlich nicht durchsetzen wird. Aber weil es von Apple ist, steht zu befürchten, dass sich zahlreiche Apple-Fanboys tatsächlich das Teil ins Gesicht packen werden.

Neuralink

Aber in Zukunft werden die Menschen vielleicht tatsächlich Computerchips oder sogar ganze Computer in ihrem Kopf haben:

Elon Musk sagt, dass der erste Versuchsteilnehmer von Neuralink eine Computermaus mit seinem Gehirn steuern kann, fast einen Monat nachdem ihm der Chip des Unternehmens implantiert wurde. Einzelheiten sind jedoch noch spärlich, und andere Unternehmen, die an Gehirn-Computer-Schnittstellen arbeiten, scheinen bisher mehr technologische Hürden überwunden zu haben als Neuralink.

„Die Fortschritte sind gut, der Patient scheint sich vollständig erholt zu haben … und ist in der Lage, die Maus zu steuern, die Maus auf dem Bildschirm zu bewegen, indem er einfach nur denkt“, sagte Musk, dem das umstrittene Gehirnchip-Startup gehört, in einem Gespräch auf einer X-Spaces-Veranstaltung am Montagabend.

„Wir versuchen, so viele Tastenbetätigungen wie möglich durch Denken zu erreichen. Daran arbeiten wir derzeit – können wir die linke Maus, die rechte Maus, die Maus nach unten und die Maus nach oben bewegen“, sagte er, „was man braucht, wenn man etwas anklicken und ziehen will, man braucht die Maus nach unten und muss sie gedrückt halten.

(Elon Musk says Neuralink’s first human trial participant can control a computer mouse with their brain, nearly one month after having the company’s chip implanted. But details remain sparse, and other companies working on brain-computer interfaces appear to have so far cleared more technological hurdles than Neuralink.

„Progress is good, patient seems to have made a full recovery … and is able to control the mouse, move the mouse around the screen just by thinking,“ Musk, who owns the controversial brain chip startup, said in a conversation in an X Spaces event Monday night.

„We’re trying to get as many button presses as possible from thinking, so that’s what we’re currently working on is — can we get left mouse, right mouse, mouse down, mouse up,“ he said, „which is kind of needed if you want to click and drag something, you need mouse down and to hold on mouse down.“)

Neuralink ist dabei nicht das einzige Unternehmen, das an einem Gehirnchips. Was wir aktuell sehen, sind nur die Anfänge, und die Technik wird unweigerlich noch viel ausgefeilter werden. Aber egal, wie das Establishemnt auch immer versuchen wird, uns diese neue Technologie zu verkaufen, ich werde niemals zulassen, dass mir jemand einen Chip in den Kopf steckt, und das sollten Sie auch nicht.

Natürlich muss die Elite nicht einmal einen Chip in Ihren Kopf einsetzen, um Sie zu kontrollieren, denn die Technologie des Gedankenlesens ist weiter fortgeschritten als viele glauben. Sehen Sie sich zum Beispiel an, was ein Student am MIT gerade entwickelt hat.

AlterEgo

Ein Student des Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat ein Gerät entwickelt, mit dem Menschen über ihre Gedanken mit Maschinen kommunizieren können – und es ist wirklich unglaublich.

Arnav Kapur hat ein Gerät namens AlterEgo entwickelt, eine Art tragbares Headset, das es den Benutzern ermöglicht, mit der Technik zu kommunizieren, ohne auch nur ein Wort zu sprechen.

(A Massachusetts Institute of Technology (MIT) student has created a device that allows humans to communicate with machines using our minds – and it truly is incredible.

Arnav Kapur created a device called AlterEgo, which is a wearable type of headset that allows users to communicate with technology without even speaking a word.)

Diese Technologie ist anscheinend extrem genau und hat es diesem Studenten ermöglicht, das Internet zu durchsuchen, indem er nur die Gedanken in seinem eigenen Kopf verwendet:

Das Gerät zeichnet Signale auf, wenn der Benutzer ein bestimmtes Wort hört oder daran denkt. Diese Informationen werden dann an Maschinen gesendet, die das Internet nutzen, um die Antwort zu finden.

Es ist so, als hätte man Google im Kopf, was ziemlich unglaublich ist.

Ohne zu sprechen, zu tippen oder irgendetwas anderes zu tun, sucht das Gerät im Internet nach der richtigen Antwort, bevor es die Informationen über Schädelvibrationen an das Innenohr zurücksendet.

Offenbar wird die Antwort ähnlich wie die innere Stimme einer Person wiedergegeben, ohne jedoch die „übliche auditive Wahrnehmung“ zu beeinträchtigen.

(The device records signals when the user hears or thinks of a particular word. This information is then sent to machines which use the internet to find the answer.

It’s kind of like having Google in your head, which is pretty damn incredible.

Without speaking, typing or doing anything at all, the device is able to search the internet for the correct answer before feeding back the information via skull vibrations into the inner ear.

Apparently, the answer presents itself in a similar way to a person’s internal voice, but without interfering with their „usual auditory perception“.)

Man kann nun von dieser Technolgie und dem Erfindergeist Kapurs begeistert sein, aber man sollte gleichzeitig verstehen, dass diese Art von Technologie auch unglaublich gefährlich ist. Stellen Sie sich nur vor, was ein globaler Tyrann mit dieser Art von Macht tun könnte?

KI-Hologramm

Das letzte Beispiel, in dieser kleinen Aufstellung, ist vielleicht nicht das gefährlichste, aber definitiv das gruseligste:

Eine spanisch-niederländische Künstlerin wird in diesem Sommer ein KI-Hologramm heiraten. Diese bahnbrechende Verbindung läutet eine neue Ära der Mensch-Roboter-Beziehungen ein.

Alicia Framis wird ihren holografischen Partner, AILex, heiraten, der anhand der Profilinformationen ihrer früheren Liebespartner trainiert wurde, heißt es in einer Pressemitteilung des Werbeteams der Künstlerin.

In der Pressemitteilung heißt es, dass die unkonventionelle Zeremonie im Depot Boijmans Van Beuningen Museum in Rotterdam, Niederlande, stattfinden wird.

Die Zeremonie wird ein „einzigartiges Ritual für die Vereinigung zwischen einem Menschen und einem Avatar“ beinhalten, und den Gästen wird „molekulares Essen serviert, das sowohl von Menschen als auch von humanoiden Wesen genossen werden kann“, hieß es.

(A Spanish-Dutch artist is set to marry an AI hologram this summer, with the groundbreaking union ushering in a weird new era of human-robot relationships.

Alicia Framis will marry her holographic partner, AILex, who was trained from the profile information of her previous romantic partners, according to a press release from the artist’s publicity team.

The press release said that the unconventional ceremony will take place at the Depot Boijmans Van Beuningen Museum in Rotterdam, the Netherlands.

The ceremony will feature a „unique ritual for the union between a human and an avatar,“ and guests will be served „molecular food that can be enjoyed by both humans and humanoid entities,“ it said.)

Diese Frau hat wirklich vor, ein KI-Hologramm zu „heiraten“. Kann es noch verrückter, Menschen verachtender werden?

Leider wird die Unterscheidung zwischen dem, was „real“ und dem, was „digital“ ist, immer unschärfer, je weiter Technologie und Realität verschmelzen. Wir haben eine Zeit in unserer Geschichte erreicht, in der die Technologie mit exponentieller Geschwindigkeit voranschreitet. Bleibt diese unkontrolliert, wird diese unsere Welt in weniger als einem Jahrzehnt komplett auf den Kopf stellen.

Viele werden die sich abzeichnenden Veränderungen begierig begrüßen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass all diese Technologie das Einfallstor für eine vollständige Kontrolle und Überwachung der Menschen durch Wenige darstellt. Und leider ebnen Millionen naiver und gutgläubiger Menschen all dem den Weg.

Quellen:
They Are Creating Incredibly Bizarre New Technologies For The Dystopian World Of The Future
I tried paying with my palm at Whole Foods using Amazon’s futuristic scanners. It was scarily convenient.
Brazil uses Serpro face biometrics system to verify G20 delegates
A leader in the IT market for the public sector, our commitment is to security, quality and reliability.
Facial recognition technology is available for use by G20 delegates
Deal sealed for face biometric boarding at two Brazilian airports
Apple Vision Pro review: magic, until it’s not
Video – Apple Vision Pro review: magic, until it’s not
First Neuralink human trial subject can control a computer mouse with brain implant, Elon Musk says
MIT student creates device that is able to search the entire internet using just his mind
A woman is marrying an AI hologram, ushering in a weird new era for human-robot relationships

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