Es ist nicht genug zu wissen – man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen – man muss auch tun. – Johann Wolfgang von Goethe
Eine der größten Fehldarstellungen, die uns derzeit in der westlichen Hochleistungspresse (mit einigen Abstrichen bzgl. Deutschlands) präsentiert wird, ist das Argument, dass die Menschen „einfach nicht verstehen, wie gut die Wirtschaft – insbesondere in den USA – im Moment wirklich da steht“. Würde man nur die offiziellen Daten und Statistiken ansehen, würde man erkennen, dass sich der Westen inmitten in einer „finanziellen Renaissance“ befinden. Aber dem ist nicht so. Die Leute sind aufgrund echter Desinformation im Irrglaube, was den tatsächlichen Zustand der westlichen Wirtschaft anbelangt.
Eigentlich ist die Hofberichterstattung der Hochleistungspresse zum Lachen, weil sie in der Geschichte immer wieder so durchgeführt wurde – es sind Behauptungen, die von fast jedem einzelnen politischen Regime kurz vor einem großen Zusammenbruch aufgestellt wurden. Diese Leute sagen immer das Gleiche, und wenn man in die Geschichte zurück blickt, kann man gar nicht anders, als die Hände über dem Kopf zusammen zu schlagen und sich zu wundern, wie sehr sich die Hochleistungspresse und die Politkaste ihrer eigenen Propaganda hingibt.
Ein Beispiel, das einem sofort dazu einfällt, ist der wahnhafte Optimismus der „goldenen“ 1920er Jahre und der Vorlauf zur Großen Depression. Damals lebten etwa 60% der US-Bevölkerung in ärmlichen Verhältnissen (nach den Maßstäben des damaligen Jahrzehnts) und verdienten weniger als 2.000 US-Dollar im Jahr. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, der Europa verwüstete und wo die Situation viel prekärer war, galt die US-Wirtschaftskraft als unübertroffen.
Die 1920er Jahre waren eine Ära der Massenproduktion und des zügellosen Konsums, aber all dies wurde durch den leichten Zugang zu Schulden angeheizt, ein Zustand, den es zuvor in den USA nicht wirklich gegeben hatte. Diese durch die unkontrollierte Kreditvergabe geschaffene Illusion von Wohlstand führte schließlich zu der massiven Börsenblase und dem Börsenkrach von 1929. Diese Implosion und die Politik der Federal Reserve, die Zinssätze bei wirtschaftlicher Schwäche zu erhöhen, schufen ein schwarzes Loch im US-Finanzsystem, das über ein Jahrzehnt lang bestand, und das am Ende zur Fortführung des 1. Weltkriegs in Gestalt des 2. führte. Ein Vorgehen, das uns vielleicht bekannt vorkommen könnte?
Es gibt zwei Hauptwerkzeuge, die verschiedene gescheiterte Regime immer benutzen werden, um die wahren Bedingungen der Wirtschaft zu verzerren: Verschuldung und Inflation. Im Falle des Westens haben wir es heute mit BEIDEN Problemen gleichzeitig zu tun, was dazu geführt hat, dass bestimmte Wirtschaftsindikatoren gesund erscheinen, obwohl sie in Wirklichkeit höchst instabil sind. Der Durchschnittsbürger weiß, dass dies der Fall ist, denn er sieht die Auswirkungen täglich. Wir sehen das riesige Loch in unserem Portemonnaie, bei einer sinkenden Kaufkraft, am Arbeitsmarkt und bzgl. unserer Lebensqualität. Aus diesem Grund ist das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wirtschaft seit 2021 auf dem Nullpunkt.
Die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) und ihre Helfershelfer aus Politik und Hochleistungspresse können den Menschen kontextlose Statistiken vor die Nase halten, aber sie können die Bevölkerung nicht zwingen, einen Aufschwung zu sehen, den es einfach nicht gibt. Gehen wir eine kurze Liste der fehlerhaftesten Indikatoren und der wahren Gründe durch, warum die Haushaltslage gerade in den USA als „Motor des Westens“ nicht so rosig ist, wie die Medien uns glauben machen wollen. Und da wir leider nur ein Anhängsel der USA sind, sind die dortigen Geschehnisse auch für uns von großer Bedeutung:
Die „wundersame“ US-Arbeitsmarkterholung
Im Fall des US-Arbeitsmarktes haben wir ein klares Beispiel für eine Verzerrung durch Inflation. Die mehr als 8 Billionen US-Dollar, die in den ersten 18 Monaten der Plandemie in die Wirtschaft gepumpt wurden, haben das System in die Stagflation getrieben. Helikoptergeld hat die Angewohnheit, zwei Dinge sehr gut zu tun: Das Aufblasen einer Blase an den Aktienmärkten und das Aufblasen einer Blase im Einzelhandel. So kam es zum massiven Kaufrausch der US-Amerikaner, gefolgt von einem plötzlichen Arbeitskräftemangel und einem Wettlauf um Neueinstellungen (meist für schlecht bezahlte Teilzeitjobs).
Das Problem bei diesem „Wunder“ ist, dass die Inflation zu einer Preisexplosion führt, die wir bereits erlebt haben. Der Durchschnittsamerikaner gibt heute rund 30% mehr für Waren, Dienstleistungen und Wohnraum aus als noch im Jahr 2020. Das passiert, wenn man zu viel Fiatgeld hat, das zu wenigen Waren und einer begrenzten Produktion hinterherläuft. Gleiches gilt auch für Europa.
Auf dem Papier sieht der Arbeitsmarkt großartig aus, aber die meisten der in den letzten Jahren geschaffenen Arbeitsplätze in den USA sind Arbeitsplätze, die nach dem Ende der Lockdowns zurückkehrten. Der Rest sind Arbeitsplätze, die durch monetäre Anreize geschaffen wurden, und dann gibt es noch das Problem der „Einwandererjobs“ und Daten, die Monate später ins Negative revidiert werden. Es ist zu vermuten, dass die wahren Zahlen erst veröffentlicht werden, wenn der nächste US-Präsident (Trump?)im Jahr 2025 sein Amt antritt. Dann wird sich die Diskussion in den Medien darauf konzentrieren, wie schrecklich der Arbeitsmarkt wirklich ist.
Teilzeitjobs im Niedriglohnsektor werden die USA in einem Stagflationsumfeld nicht lange am Laufen halten. Die Frage ist, was nun geschieht, nachdem die „Stimulus-Droge“ entfernt worden ist.
Wie schon in den 1920er Jahren haben sich die US-Amerikaner verschuldet, um die höheren Preise und stagnierenden Löhne auszugleichen. Heute indem sie ihre Kreditkarten in historischem Ausmaß ausschöpften. Da die Zentralbank die Zinssätze hoch hält, wird das Sicherheitsnetz für Kredite bald ins Wanken geraten. Das gilt auch für die Unternehmen, die bald ihr Heil in Massenentlassungen suchen werden, wenn sie merken, dass die Party vorbei ist. So war es während der Großen Depression und so wird es auch heute sein.
Bonanza an der Börse
Mit der Bankenkrise im Frühjahr 2023 wurden Risse in der „Rüstung der Finanzstruktur“ sichtbar, und ohne die plötzliche Unterstützung der Federal Reserve wären viele weitere kleine und mittlere Banken zusammengebrochen. Die Schwäche der US-Banken wird durch die relative Stärke des US-Dollars kompensiert, der ausländische Anleger anlockt, die hoffen, ihr Vermögen mit auf US-Dollar lautenden Anlagen zu schützen.
Doch irgendetwas stimmt hier nicht. Gold und Bitcoin sind zusammen mit Aktien und dem US-Dollar in die Höhe geschossen. Das ist das Gegenteil von dem, was eigentlich passieren sollte. Gold und Bitcoin sollen doch eigentlich eine Absicherung gegen einen schwachen US-Dollar und schwache Aktien sein. Wenn das Vertrauen in den US-Dollar und in Aktien weltweit so groß ist, warum flüchten sich die Anleger dann in schützende Anlagen wie Gold?
Wie bereits erwähnt, verzerrt die Inflation alles. Die von der Fed gedruckten Billionen zusätzlicher US-Dollars sind im Umlauf, und es ist keine Überraschung, dass ein Großteil dieses Geldes in den Aktienmarkt fließt, der dann zusammen mit den Preisen bei Gütern einfach nach oben drängt. Aber Gold und Bitcoin erzählen uns eine differenziertere Geschichte über das, was wirklich passiert.
Gegenwärtig erhöht die US-Regierung alle 100 Tage die Staatsverschuldung um etwa 1 Billion US-Dollar, da die Fed die Zinsen zur Bekämpfung der Inflation höher hält. Höhere Zinsen bedeuten exponentielle Verschuldung, und diese Verschuldung wird das finanzielle Ansehen der USA bei den globalen Investoren erdrücken, die sich schließlich fragen werden, WIE die USA mit diesem wachsenden Mühlstein umgehen werden? Wie ich schon vor Jahren vorausgesagt habe, hat sich die Fed selbst in eine unlösbare Situation gebracht aus der sie nicht entkommen kann. Egal, welchen Weg sie einschlägt. Entweder muss die USA zu einer ungezügelten Inflation zurückkehren oder einen Schuldenschnitt hinnehmen. In beiden Fällen werden auf den US-Dollar lautende Vermögenswerte an Attraktivität verlieren und die Aktienmärkte werden letztlich abstürzen.
Abgesehen von dieser Tatsache sind Aktien kein Frühindikator für irgendetwas, schon gar nicht für die Stabilität des Finanzsystems. Aktien sind ein nachlaufender Indikator; sie stürzen ab, lange nachdem alle anderen Warnsignale deutlich gemacht haben, dass etwas nicht stimmt. Den Menschen ist es daher aus gutem Grund egal, was die „Aktienmärkte zu sagen haben“.
Die Farce eines gesunden BIP
Neben dem Aktienmarkt ist das BIP die am häufigsten verwendete kontextlose Statistik, mit der die Regierungen die Bürger davon überzeugen wollen, dass alles in Ordnung ist. Es ist eine weitere Statistik, die vollständig durch die Inflation manipuliert wird. Es wird auch durch die Art und Weise manipuliert, in der moderne Regierungen „Produktion und Marktwert“ definieren.
Das BIP wird in erster Linie von den Ausgaben bestimmt. Das heißt, je höher die Inflation, desto höher die Preise, und desto höher das BIP (bis zu einem gewissen Grad). Irgendwann werden die Preise zu hoch, die Kreditkarten werden überzogen und die Ausgaben werden eingestellt. Aber für kurze Zeit lässt die Inflation das BIP (und auch den Einzelhandel) gut aussehen.
Ein weiterer Faktor, der zu einer Blase führt, ist die Tatsache, dass die Staatsausgaben in die Berechnung des BIP einbezogen werden. Das stimmt, jeder US-Dollar, jeder Euro Ihrer Steuergelder, den die Regierung verschwendet, hilft den IGE, indem er die BIP-Zahlen stützt. Das ist der Grund, warum die Staatsausgaben immer weiter steigen werden – es ist zu wertvoll für sie, um die Wirtschaft gesünder erscheinen zu lassen, als sie tatsächlich ist.
Die reale Wirtschaft als Schatten seiner selbst
Das Fazit ist, dass die Menschen die Warnzeichen bisher ignorieren konnten, weil ihre Bankkonten nicht direkt betroffen waren. Das ist vorbei. Jetzt hat jeder mit einem massiven Kaufkraftverlust und höheren Preisen für alle Vermögenswerte zu kämpfen. Sogar die Wohlhabenden müssen einen Rückgang ihrer Gewinne hinnehmen, und viele kämpfen darum, ihre Unternehmen in den schwarzen Zahlen zu halten.
Die bedauerliche Wahrheit ist, dass die Wahlen (Europa, Deutschland und natürlich in den USA, wenn es noch zu solchen kommt) im Jahr 2024 wahrscheinlich der Wendepunkt sein werden, an dem das ganze Gebäude zusammenbricht. Selbst wenn die Öffentlichkeit für einen Wechsel stimmt, ist das System bereits irreparabel und kann nicht ohne einen vollständige Systemwechsel neu gestartet werden. Leider haben die meisten Menschen es konsequent vermieden, sich den Tatsachen der vergangenen Jahre zu stellen, und unsere (wirtschaftlichen) Schwächen haben sich nur noch vergrößert.
Die Menschen haben das Vertrauen in die Wirtschaft verloren, weil sie seit den 1930er Jahren nicht mehr mit einer derartigen Unsicherheit konfrontiert waren. Selbst die Stagflationskrise der 1970er Jahre wird im Vergleich zu dem, was uns bevorsteht, wahrscheinlich verblassen. Positiv ist, dass sich zumindest eine größer werdende Anzahl an Menschen der Bedrohung bewusst wird, im Gegensatz zu den 1920er Jahren, als die große Mehrheit der Menschen von der Regierung, den Banken und den Medien in dem Glauben gelassen wurde, alles sei in Ordnung. Wissen ist immer der erste Schritt zur Vorbereitung.
Mit dem Wissen wächst der Zweifel. – Johann Wolfgang von Goethe
Quellen:
Zitate – Johann Wolfgang von Goethe
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