Naher Osten: Der weitere Versuch einer weitgreifenden AnalyseLesezeit: 9 Minuten
Eine der häufigsten Annahmen, auf die man in der alternativen Szene stößt, ist die Vorstellung, dass der nächste Weltkrieg automatisch einen globalen Atomkonflikt und ein Mad-Max-ähnliches Ergebnis nach sich ziehen würde. Mit anderen Worten, viele Leute gehen davon aus, dass wir uns erst dann in einem Weltkrieg befinden, wenn Atombomben fliegen und die Überlebenden in einer verstrahlten Wüste kämpfen müssen. Das ist aus vielerlei Gründen ein gefährliches Missverständnis.
Was die Leute übersehen, ist die Tatsache, dass wir uns bereits seit langem mitten im Dritten Weltkrieg (Wirtschaftskrieg) befinden. Sie sind sich dessen nicht bewusst, weil sie ihr gesamtes Konzept des Weltkriegs auf Hollywood-Fantasien aufgebaut haben.
Es gibt viele Arten, wie Kriege geführt werden. In unserer derzeitigen Situation wird der Dritte Weltkrieg durch Stellvertreter wie die Ukraine und Israel (und vielleicht Taiwan in naher Zukunft) geführt. Der Krieg wird auch auf der globalen Wirtschaftsbühne mit Hilfe von Sanktionen, Inflation und der Abschaffung des US-Dollars als Weltwährung geführt. Natürlich können diese Situationen leicht zu etwas Größerem eskalieren, und ich vermute, dass sie genau das tun werden. Ein planetarischer Atomkrieg ist jedoch das unwahrscheinlichste Szenario.
Überlebens- und Preppergemeinschaften haben die Tendenz, sich auf das offensichtlich Apokalyptische zu konzentrieren. Sie sprechen viel über EMP-Angriffe und Netzausfälle, die in Sekundenbruchteilen eintreten. Sie sprechen über Sonneneruptionen, Wirtschaftszusammenbrüche über Nacht und den nuklearen Endkampf. Ich denke, dass Überlebenskünstler dies tun, weil es als mentale Übung dient – ein Weg, um besser zu klären, was die besten Vorbereitungslösungen für die meisten Fälle sind, einschließlich der schlimmsten Fälle.
Aber wie ich schon seit vielen Jahren sage: Der Zusammenbruch ist ein Prozess, kein Ereignis.
Diese Dinge passieren langsam, und dann auf einmal. Wenn Sie vor zehn Jahren in die Vergangenheit gereist wären und die Menschen gewarnt hätten, dass sich der Westen im Jahr 2024 mitten in einer Stagflationskrise mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von 30 bis 50% bei allen lebensnotwendigen Gütern befinden würden, hätte man Sie wahrscheinlich als Schwarzmaler abgetan. Raten Sie mal, genau das hat eine Handvoll alternativer Ökonomen und Blogger (mich eingeschlossen) vor weit über einem Jahrzehnt getan, und wir wurden immer wieder abgetan.
Der Grund dafür, dass die Menschen dies nicht glauben wollten, ist, dass die Gefahr nicht sofort offensichtlich war. Die wirtschaftliche Bedrohung traf sie noch nicht in ihrem Portemonnaie. Den Aktienmärkten schien es gut zu gehen. Der Stellenmarkt funktionierte noch einigermaßen normal. Sie konnten die Wirtschaftskrise nur durch die Linse eines totalen Zusammenbruchs sehen. Der Gedanke, dass sie schrittweise erfolgen würde, kam ihnen nie in den Sinn.
Auch heute noch gibt es Menschen, die behaupten, dass alles in Ordnung sei. Der Aktienmarkt ist „in Ordnung“. Der Arbeitsmarkt ist „gesund“. Wer behauptet, dass nicht alles in Ordnung ist, ist ein „Spinner“. Das ist die unglaubliche Gefahr, wenn man eine Hollywood-Fantasievorstellung vom Zusammenbruch hat. Wir werden vielleicht nie eine 100%-ige Implosion des Systems erreichen, aber selbst ein 50%-iger Zusammenbruch ist immer noch eine Situation in der wir ums Überleben kämpfen werden müssen.
Die gleiche Dynamik gilt für den Dritten Weltkrieg. Wir dürfen die Gefahren, die direkt vor unserer Nase lauern, nicht übersehen, nur weil keine ballistischen Interkontinentalraketen den Himmel durchkreuzen.
Betrachten wir für einen Moment den Fall eines stellvertretenden Schlachtfelds.
Im Oktober 2023 veröffentlichte ich einen Artikel mit dem Titel Naher Osten: Der Versuch einer weitgreifenden Analyse. Darin erklärte ich:
Es ist zu befürchten, dass Israel den Gazastreifen in Schutt und Asche legen wird. Eine Bodeninvasion wird auf weit mehr Widerstand stoßen, als die Israelis zu erwarten scheinen, aber Israel kontrolliert die Luft und Gaza ist ein festes Ziel mit begrenztem Gebiet. Das Problem für die Israelis sind nicht die Palästinenser, sondern die vielen Kriegsfronten, die sich auftun werden, wenn sie das tun, was sie meiner Meinung nach vorhaben. Mit dem gestrigen Angriff Israels auf Syrien wurde bereits eine zweite Front eröffnet. Die zu erwartende Folge: der Libanon, der Iran und Syrien werden sich alle sofort engagieren, und Israel wird nicht in der Lage sein, sie alle zu bekämpfen.
Und dies wird unweigerlich zu Forderungen nach einem Eingreifen der USA/EU führen.
Ich habe auch vor den möglichen Motiven für eine Eskalation im Nahen Osten gewarnt:
Das Timing des Konflikts in Israel ist für die IGE unglaublich vorteilhaft, und dies könnte Israels bizarres Versagen bei der Aufklärung erklären. So wie die US-amerikanische und britische Führung 1941 von einem möglichen japanischen Angriff auf Pearl Harbor wussten, aber niemanden warnten, weil sie die US-Amerikaner zum Kampf im Zweiten Weltkrieg zwingen WOLLTEN, dient der Einmarsch in Palästina einem ähnlichen Zweck.
In meinem Artikel Geopolitik: Was kommt auf uns im Laufe des Jahres 2024 (noch) zu?, der im April diesen Jahres veröffentlicht wurde, sagte ich voraus:
Ein Bodenkrieg zwischen dem Iran und Israel ist im Drehbuch der IGE unvermeidlich, wenn die Lage weiter eskaliert, und ein Großteil davon wird (zumindest anfangs) im Libanon und vielleicht in Syrien ausgetragen werden. Der Iran hat mit beiden Ländern einen gegenseitigen Verteidigungspakt geschlossen, und der Libanon ist generell ein Stellvertreter für die iranische Verteidigungspolitik.
Der Iran wird in all diesen Regionen über aktive Truppen oder Stellvertreter verfügen, ganz zu schweigen von den Houthis im Jemen, die Schiffe im Roten Meer angreifen. Es stellt sich die Frage, wie der Irak auf diese Situation reagieren wird, aber zwischen der derzeitigen Regierung und Israel oder den USA gibt es nicht viel Gemeinsamkeiten.
Es überrascht nicht, dass es eine Gruppe von Leuten gab, die behaupteten, diese Dinge würden „niemals passieren“ und das Gerede über einen Krieg zwischen dem Iran und Israel sei „Unheilverkündigung“. Diese Leute hatten (wieder einmal) unrecht. Der Iran und Israel haben sich jetzt, während ich dies schreibe, im Wesentlichen gegenseitig den Krieg erklärt und feuern gegenseitig mit Raketen auf sich. Der Bodenkrieg wird im Libanon beginnen und sich von dort aus ausweiten.
Genau wie in der Ukraine besteht die Gefahr, dass ein Krieg zwischen Israel und dem Iran größere Militärmächte wie die USA und Russland auf den Plan rufen wird.
Die Menschen lehnen dieses Folgerungen ab, weil sich ihre moderne Vorstellung von einem globalen Krieg ändern muss; dieser Weltkrieg wird nicht genauso geführt werden wie die Kriege in der Vergangenheit.
Diesmal werden die Massenvernichtungswaffen nicht nuklear, sondern finanziell und ressourcenorientiert sein. Wenn der Iran die Straße von Hormuz blockiert (was meines Erachtens unmittelbar bevorsteht), wird der Westen durch Energieengpässe und steigende Rohölkosten finanziell geschädigt werden, auch ohne dass Soldaten in den Kampf geschickt werden.
Es stellt sich auch die Frage, wie viele potenzielle Terroristen während der illegalen Einwanderungswelle der westlichen Regierung nach Europa und in die USA eingeschleust wurden. Wie viele Anschläge (oder Anschläge unter falscher Flagge) werden gerade jetzt organisiert?
Die regionalen Konflikte könnten sich ausweiten und ein Jahrzehnt oder länger andauern. Alles läuft auf einen Weltkrieg hinaus, aber vielleicht wird er nie offiziell zum Weltkrieg erklärt. Vielleicht wird es irgendwo ein begrenztes nukleares Ereignis geben; vielleicht eine Operation unter falscher Flagge oder ein begrenzter Schlag. Aber ein Atomkrieg ist nicht notwendig, um die Art von Chaos zu schaffen, das die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) anstreben.
Die Menschen müssen auch verstehen, dass die Mächtigen viel zu riskieren haben, sollte ein Krieg in einen nuklearen Schlagabtausch ausarten. Wenn es für sie wirklich so einfach wäre, Sprengköpfe abzufeuern, den Großteil der menschlichen Bevölkerung auszulöschen und dann eine globale Dynastie zu errichten, hätten sie es schon vor langer Zeit getan.
Ein globaler Krieg von solchem Ausmaß ist von Natur aus unvorhersehbar. Die IGE haben Billionen von US-Dollar und den größten Teil des letzten Jahrhunderts damit verbracht, das komplexeste Überwachungs- und Kontrollnetz der Geschichte aufzubauen. Es wäre töricht, das alles im Handumdrehen in Schutt und Asche zu legen, und ich bezweifle stark, dass das der Plan ist. Sie würden sich selbst und ihr Vermächtnis der Gefahr aussetzen, für immer ausgelöscht zu werden.
Heißt das, dass ich die Möglichkeit eines nuklearen Ereignisses ignorieren werde? Nein. Wir sollten dies immer im Hinterkopf behalten und für den Fall der Fälle vorgesorgt haben. Eine einzige Atombombe, die irgendwo westlich von Ihrem Haus gezündet wird, könnte einen radioaktiven Niederschlag verursachen, der sich erst nach drei bis vier Wochen auflöst. Abgesehen davon wird die Gefahr, die von diesen Szenarien ausgeht, höchstwahrscheinlich überbewertet.
Hier eine interessante Tatsache zum Nachdenken: Die US-Regierung hat im Laufe der Jahrzehnte mindestens 1.050 Kernsprengkörper getestet. Etwa 216 davon waren atmosphärische Tests, die zu massivem Fallout im ganzen Land führten. Einige Menschen in unmittelbarer Nähe wurden durch diese Tests über viele Jahre hinweg krank, aber sie führten nicht zu einem Massensterben über Nacht. Vielleicht sind diese Waffen aus moderater Entfernung gar nicht so gefährlich, wie man uns glauben machen will?
Die größere Wirkung von Atomwaffen besteht nicht nur in der Beschädigung der nationalen Infrastruktur, sondern auch in den massiven psychologischen Folgen. Schon ein einziger Schlag würde das Wirtschaftssystem zum Einsturz bringen, und zwar überall auf der Welt. Eine einzige Atombombe in der Ukraine würde Schockwellen durch die bereits instabilen Märkte schicken. Die Versorgungsketten und die Lebensmittelversorgung könnten schnell unterbrochen werden.
Wenn die IGE einen weltweiten Zusammenbruch beschleunigen wollten, bräuchten sie keinen Atomkrieg, sondern nur eine gut platzierte Bombe.
Die größte Gefahr des Dritten Weltkriegs ist nicht der nukleare Schlagabtausch, sondern die beunruhigenden Veränderungen, die Gesellschaften durchlaufen, wenn ein Konflikt die Massen in Angst versetzt. Während eines solchen Krieges lässt sich der Totalitarismus viel leichter durchsetzen. Das Recht auf freie Meinungsäußerung wird dann unterdrückt und Kritik an der Regierung wird ebenfalls kriminalisiert werden. Menschen, die sich dagegen auflehnen, werden beschuldigt, „mit dem Feind zusammen zu arbeiten“. Die Wehrpflicht wird in der Regel durchgesetzt, und junge Menschen werden zum Sterben in den Konflikt geschickt.
Die Wirtschaft stürzt ab und die Versorgungsketten werden einbrechen. Preiskontrollen und Rationierungen werden eingeführt. Die Schwarzmärkte florieren, aber diejenigen, die sich daran beteiligen, werden von der Regierung aggressiv ins Visier genommen. Im Falle der USA ist eine bewaffnete Revolution in vielen US-Bundesstaaten eine Gewissheit. Und auch ein offener Bürgerkrieg in Europa als Folge von Verteilungskämpfen scheint dann realistisch.
Daher sollte sich die öffentliche Planung viel mehr auf die hier skizzierten Eventualitäten konzentrieren und weniger auf Hollywood-Bilder einer Apokalypse.
Quellen:
What Would World War III Really Look Like? It’s Already Starting…
Naher Osten: Der Versuch einer weitgreifenden Analyse
Geopolitik: Was kommt auf uns im Laufe des Jahres 2024 (noch) zu?
Ein Artikel bildet zwangsweise die Meinung eines Einzelnen ab. In Zeiten der Propaganda und Gegenpropaganda ist es daher umso wichtiger sich mit allen Informationen kritisch auseinander zu setzen. Dies gilt auch für die hier aufbereiteten Artikel, die nach besten Wissen und Gewissen verfasst sind. Um die Nachvollziehbarkeit der Informationen zu gewährleisten, werden alle Quellen, die in den Artikeln verwendet werden, am Ende aufgeführt. Es ist jeder eingeladen diese zu besuchen und sich ein eigenes Bild mit anderen Schlussfolgerungen zu machen.
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