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Großer Neustart: Der zuvor benötigte Fall des US-DollarsLesezeit: 7 Minuten

US-Dollar - Bildquelle: Pixabay / geralt; Pixabay License

US-Dollar – Bildquelle: Pixabay / geralt; Pixabay License

Im Oktober 2024 richtete Russland den jährlichen BRICS-Gipfel in der Stadt Kazan aus, um die Einheit der Teilnehmerländer zu demonstrieren und allgemeine „östliche Interessen“ zu artikulieren. Der Kreml, der seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine Zielscheibe harter NATO-Sanktionen ist, hat es geschafft, die wirtschaftlichen Garantien der BRICS-Partner zu festigen und die westlichen Wirtschaftskontrollen zu umgehen.

Obwohl Russland aus dem SWIFT-Bankennetz ausgeschlossen und von einem großen Teil des Welthandels abgeschnitten wurde, hat es weiterhin solide Exporteinnahmen erzielt. Der von vielen Medien-„Experten“ vorhergesagte totale Zusammenbruch der russischen Wirtschaft ist nicht zu beobachten. Der Grund dafür? Russland ist reich an Rohstoffen, und in einem inflationären Umfeld sind Länder mit einem hohen Anteil an Rohstoffen, die zu niedrigeren Preisen verkauft werden, immer gefragt. Die diesjährige BRICS-Veranstaltung war eine Erinnerung daran, dass der finanzielle Einfluss des Westens im Schwinden begriffen ist.

Auf demselben Treffen rief Putin zu einem alternativen internationalen Zahlungssystem auf und ließ ein Modell einer so genannten BRICS-„Banknote“ herumgehen. Die Papiernote war rein symbolisch, aber ihr bloßes Auftauchen auf dem Gipfel löste in den etablierten Medien einen Aufschrei aus. Experten waren schnell dabei, die Geschichte zu „überprüfen“ und zu erklären, dass es sich nicht um eine echte Ankündigung einer einheitlichen Währung handelte. Soweit ich weiß, hat das auch niemand behauptet. Was jedoch gesagt werden kann, ist, dass ein echtes multilaterales Währungssystem, das den US-Dollar abschafft, viel näher ist, als den meisten Menschen bewusst ist.

Putin hat diese Banknote präsentiert, weil die BRICS seit mehr als einem Jahrzehnt an dieser Sache arbeiten. Die Zyniker, die so etwas für unmöglich halten, leben in einer Verleugnungsblase, oder sie haben eine Agenda, die sie vorantreiben wollen.

Insbesondere Donald Trump scheint sehr gut zu verstehen, dass das BRICS-Währungskonzept kein Bluff oder Witz ist. In einem kürzlich veröffentlichten Beitrag in den sozialen Medien drohte Trump damit, die Zölle für jede Nation zu erhöhen, die versucht, den Status des US-Dollars als Weltreservewährung zu schmälern oder zu ersetzen (bis dato ist der US-Dollar die wichtigste Währung, die bei der großen Mehrheit der internationalen Transaktionen verwendet wird). Putin reagierte darauf mit der Warnung, dass Trumps Bemühungen, den US-Dollar zu stärken, nach hinten losgehen würden.

Insgesamt hat Putin Recht. Jeder Versuch, den US-Dollar den Entwicklungsländern als Reservewährung aufzuzwingen, wird nur dazu führen, dass sie ihn schneller abstoßen. Zölle dienen als Druckmittel für kurzfristige Anpassungen von Handelsungleichgewichten, aber sie werden nicht ausreichen, um andere Länder von der Verwendung alternativer Währungen abzuhalten.

Das Problem mit dem US-Dollar-Reservesystem ist seine Grundlage. Die unausgesprochene Vereinbarung, die dem US-Dollar zugrunde liegt, wurde 1944, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, mit dem Bretton-Woods-Abkommen offiziell eingeführt und sah vor, dass die USA die wirtschaftlichen Vorteile des Reservestatus erhalten, im Gegenzug aber den Großteil der militärischen Verteidigungsverpflichtungen für ihre Verbündeten auf der ganzen Welt übernehmen müssen.

Fünf Jahre später, 1949, wurde die NATO gegründet, der US-Dollar wurde zur gemeinsamen Währung für alle Mitglieder, und die USA sollten in den kommenden Jahrzehnten 60% oder mehr der gesamten Finanzierung des Bündnisses übernehmen. Das wirtschaftliche Gleichgewicht wurde hergestellt – der US-Dollar erhält die Vorteile des Reservestatus und der Rest der westlichen Welt erhält im Sprech der NATO/USA „militärischen Schutz“.

Für die östlichen Staaten und die BRICS ist die NATO heute jedoch kein Verbündeter. Es gibt keine Vereinbarung oder unausgesprochene Doktrin, die die Entwicklungsländer davon überzeugt, den Reservestatus des US-Dollars beizubehalten, sondern nur prekäre Import-/Exportvereinbarungen, die im Falle eines Konflikts schnell in die Brüche gehen können.

Und seien wir ehrlich, die Funken eines größeren Konflikts sind überall zu finden. Nach meiner derzeitigen Zählung finden mindestens drei regionale Stellvertreterkriege gleichzeitig statt, die das Potenzial haben, den Dritten Weltkrieg auszulösen – Ukraine, Israel und Syrien. Dann gibt es noch Taiwan, Nordkorea und Georgien (Osteuropa); Regionen, die schnell lichterloh vom Establishment bei Bedarf in Brand gesetzt werden können.

Hinzu kommt der stetige Niedergang Westeuropas mit Deutschland und Frankreich an der Spitze, die sich gerade selbst abschaffen, ganz zu schweigen von Großbritannien, das sich in einen Orwellschen Polizeistaat verwandelt. Viele Menschen sind von der sich anbahnenden globalen Krise so abgeschottet, dass zu befürchten ist, dass Abermillionen von Menschen völlig unvorbereitet sein werden, wenn sie schließlich an der eigenen Haustür anklopft.

Natürlich haben auch die USA ihren Anteil an dieser Instabilität. Die Stagflationskrise befindet sich (offiziell) im dritten Jahr, und es sieht nicht so aus, als würden die Preise für die meisten Güter des täglichen Bedarfs in nächster Zeit sinken. Die Krise der illegalen Einwanderung steht kurz vor ihrem Höhepunkt, und alle warten darauf, ob die Trump-Regierung ihr Versprechen von Massenabschiebungen wahr macht. Und dann ist da noch die unglaubliche Schuldenkrise – die US-Regierung hat die Staatsschulden allein in den letzten zwei Jahren um 6 Billionen US-Dollar erhöht. Die USA machen alle 3 bis 4 Monate neue Schulden in Höhe von über 1 Billion US-Dollar, und das Verhältnis von Schulden zu BIP liegt bei 124%. Das ist mittelfristig nicht tragbar.

Abgesehen davon haben die USA bisher noch keine katastrophalen wirtschaftlichen Zusammenbrüche in ihrer Geschichte erlebt. Der Verlust des Reservestatus des US-Dollars hätte historisch verheerende Folgen, zumindest kurzfristig – aber das auch nur, wenn die USA einen Plan ausarbeiten, um das damit verbundene Chaos zu überstehen.

Die inszenierten Konflikte zwischen Ost und West werden die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) in Abstimmung unter den bestehenden Bedingungen weiter verschärfen, und die Rufe nach einer US-Dollar-Alternative werden lauter werden. Es sei an dieser Stelle auch daran erinnert, dass ich seit Jahren von der „Säule US-Dollar“ schreibe, die fallen muss, wollen die IGE erfolgreich ihren Großen Neustart durchsetzen. Daran kann und wird bzw. darf auch Trump nichts ändern. Wir müssen auch bedenken, dass es globalistische Institutionen wie den IWF und die BIZ gibt, die sich, während ich dies schreibe, darauf vorbereiten, CBDCs und bargeldlose Systeme einzuführen, die den globalen Einfluss des US-Dollars standardmäßig begrenzen würden.

Als die IGE während der Plandemie endlos über einen Großen Neustart schwadronierten, sprachen sie in erster Linie von einem wirtschaftlich-finanziellen Neustart und einem Währungsreset. Klaus Schwab vom WEF erklärte: „Jetzt ist die Zeit für einen großen Reset des Kapitalismus (Now is the time for a great reset of capitalism)“, und dieses Ereignis sollte einem globalen Übergang zu einem bargeldlosen System vorausgehen.

Aber es kann keinen globalen Währungsneustart geben, ohne dass der US-Dollar degradiert wird. Es kann keinen Neustart geben, ohne dass das alte Bretton-Woods-System rückgängig gemacht wird. Sie wissen das, und sie werden den Rest der Öffentlichkeit nicht vor den Konsequenzen warnen.

Im Moment läuft alles gegen den US-Dollar, und viele Menschen fragen sich, ob es sich überhaupt lohnt, ihn zu retten. Die Federal Reserve ist die Quelle erheblicher Korruption innerhalb der US-Regierung, und ich habe die Zentralbanker oft als wirtschaftliche Selbstmordattentäter bezeichnet. Aber der US-Dollar ist alles, was die USA haben, bis ein greifbares Sicherheitsnetz geschaffen werden kann.

Anstatt sich darauf zu konzentrieren, die BRICS-Staaten einzuschüchtern, damit sie am US-Dollar festhalten, sollte Trump einen Plan ausarbeiten, um das US-Währungssystem mit Rohstoffen abzusichern, um eine größere Inflation zu verhindern und sicherzustellen, dass die USA in der Lage sind, alle notwendigen Güter im Inland herzustellen.

Es besteht eine Chance, dass dies unter Trump geschehen könnte; unter Kamala Harris war die Chance gleich Null. Es gibt also zumindest Hoffnung.

Im Grunde ist es unmöglich, den US-Dollar in einer Position globaler Dominanz zu halten, wenn jedes Element der Geopolitik gegen ihn arbeitet und genau die globalistischen Organisationen, die zur Schaffung des Bretton-Woods-Systems beigetragen haben, nun versuchen, ihn und das System zu demontieren. Und eine solche Demontage hätte natürlich auch massive Folgen für den „Restwesten“. Es ist daher an der Zeit, sich zu lokalisieren/regionalisieren, Redundanzen aufzubauen und sich auf die bevorstehende größere Krise vorzubereiten, denn auf die eine oder andere Weise werden schwierige Veränderungen auf uns zukommen.

Quellen:
East vs. West: A Global Dollar Dump Is Inevitable And The US Must Prepare
Russia’s trade surplus rises 8.3% to $124.6 bln in 10M 2024 – Federal Customs Service
Putin calls for alternative international payment system at Brics summit
US dollar dominance to end? BRICS launches symbolic banknote; Putin says, ‘They used it as weapon…’
Kremlin says Trump threat to BRICS nations over US dollar will backfire
Now is the time for a ‚great reset‘

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Eine Antwort

  1. 11. Dezember 2024

    […] Im Oktober 2024 richtete Russland den jährlichen BRICS-Gipfel in der Stadt Kazan aus, um die Einheit der Teilnehmerländer zu demonstrieren und allgemeine “östliche Interessen” zu artikulieren. Der Kreml, der seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine Zielscheibe harter NATO-Sanktionen ist, hat es geschafft, die wirtschaftlichen Garantien der BRICS-Partner zu festigen und die westlichen Wirtschaftskontrollen — Weiterlesen http://www.konjunktion.info/2024/12/grosser-neustart-der-zuvor-benoetigte-fall-des-us-dollars/amp/ […]

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