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Biometrie: Der Türöffner für die Digitalisierung und die digitale IDLesezeit: 8 Minuten

Biometrie - Bildquelle: Pixabay / TheDigitalArtist; Pixabay License

Biometrie – Bildquelle: Pixabay / TheDigitalArtist; Pixabay License

Dass die zunehmende Digitalisierung zwingende Voraussetzung für die Implementierung der digitalen ID und damit der CBDCs, der Sozialkreditprogramme und damit der staatlichen Überwachung und Kontrolle ist, habe ich bereits in zahlreichen Artikeln aufgezeigt.

Dass die Menschen aber zunehmend diese Digitalisierung kritisch sehen, lässt die Internationalisten/Globalisten /Eliten (IGE) unruhig zurück und daher dürfte es nicht verwunderlich sein, dass sie mit dem verstärkten Einsatz von Biometrie bei Sport- und Live-Veranstaltungen versuchen, die Digitalisierung unterschwellig positiv zu besetzen:

2024 war wohl das Jahr, in dem der Sport endgültig zu einem wichtigen Markt für den Einsatz der Biometrie-Technologie wurde. Während schon seit Jahren mit biometrischem Ticketing und dem Einlass zu Veranstaltungen experimentiert wird, wurden in diesem Jahr biometrische Gesichtskontrollen für die Zugangsberechtigung eingeführt und neue Anwendungsfälle für den Verkauf von Konzessionen, Fanartikeln und Alkohol erschlossen. Nicht nur der europäische Fußball „liebt“ Biometrie, auch die US-amerikanische NFL setzt voll auf die Biometrie.

Wicket, Veridas, Clear und NEC gehören zu den Unternehmen, die im Bereich der Biometrie führend sind. Da die weltweite Veranstaltungsbranche bis 2030 einen Wert von 754,04 Milliarden US-Dollar erreichen soll, gibt es nach deren Lesart viel Raum für Wachstum und Innovation. Jüngste Umfrageergebnisse zeigen, dass fast die Hälfte der Veranstaltungsorte (47 Prozent) Biometrie als eine der wichtigsten Initiativen für 2025 ansehen.

Digitale ID-Verifizierung für den Kartenverkauf

Ein neuer Marktforschungsbericht von PYMNTS befasst sich mit der Frage, wie „neuartige ID-Verifizierungstechnologien in Stadien das Spiel über den Sport hinaus verändern können (Novel ID Verification Technologies in Stadiums Can Change the Game Beyond Sports)“.

Untersuchungen sollen zeigen, dass die „Vorteile der biometrischen Identitätsüberprüfung“ in Stadien sowohl die Effizienz als auch die Sicherheit betreffen. Einmal mehr also die positive Besetzung, während negative Fakten vollkommen ausgeblendet bleiben (müssen).

„Durchgängig akkurate ID-Validierungstools, wie z. B. das Scannen von Barcodes, helfen dabei, nicht autorisierte Einträge zu identifizieren und Ticketbetrug zu verhindern (Consistently accurate ID validation tools, such as barcode scanning, help identify unauthorized entries and prevent ticket fraud)“, heißt es in dem Bericht.

Noch stärkere Formen fügen Elemente der Liveness Detection hinzu, um sicherzustellen, dass böswillige Akteure keine Fotos von anderen hochladen können, um ihre IDs abzugleichen und Systeme auszutricksen.

(Even stronger forms add elements of liveness detection to ensure that bad actors cannot upload photos of others to match their IDs and trick systems.)

Propagandistisch wird im Bericht auch das „bessere Fan-Erlebnis“ dank Biometrie angesprochen:

Digitale ID- und Barcode-basierte ID-Verifizierungstechnologien helfen, den Einlass zu rationalisieren und die Wartezeiten mit Systemen wie dem „Go-Ahead Entry“ der MLB um bis zu 68 Prozent zu reduzieren.

(Digital ID and barcode-based ID verification technologies help streamline entry, reducing wait times by up to 68 percent with systems like MLB’s „Go-Ahead Entry“.)

Go-Ahead Entry ist das MLB-eigene System für den ticketlosen Zugang, dessen biometrische Daten von NEC bereitgestellt werden. Die Statistik stammt aus einem Go-Ahead-Entry-Pilotprojekt im Citizens Bank Ballpark in Philadelphia aus dem Jahr 2023, bei dem festgestellt worden sein soll, dass sich die biometrischen Warteschlangen um 68 Prozent schneller bewegten und 2,5 Mal mehr Personen passieren konnten als die schnellste Warteschlange mit physischen oder Smartphone-basierten Tickets.

PYMNTS hebt in seinem Bericht auch die wachsende Rolle von Blockchain als Werkzeug für das Ticketing in Stadien hervor:

NFTs (non-fungible tokens) mögen für einige Verbraucher eine Modeerscheinung sein, aber ihre Authentizität hat in diesem Bereich einen Wert.

(NFTs (non-fungible tokens) may have registered as a fad for some consumers, but their authenticity has value in this space.)

Weiter heißt es dazu:

Für NFTs im Ticketing wird eine jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 13,67 Prozent zwischen 2023 und 2031 prognostiziert, was auf eine Verlagerung hin zum Blockchain-basierten Ticketing hindeutet. Diese Verschiebung ermöglicht es tokenisierten Tickets auszustellen, Betrug zu reduzieren, die Automatisierung von Smart Contracts zu verbessern und den Sekundärmarkt zu kontrollieren, indem der nicht autorisierte Wiederverkauf eingeschränkt wird.

(NFTs in ticketing are projected for a 13.67 percent compound annual growth rate (CAGR) from 2023 to 2031, suggesting a shift toward blockchain-based ticketing. This shift allows tokenized tickets to reduce fraud, improve smart contract automation and control the secondary market by limiting unauthorized resales.)

Zu den Partnerschaften in diesem Bereich gehört ein Projekt der Golden State Warriors und des Chase Centers, bei dem Blockchain-Lösungen in das Ticketing integriert werden.

Biometrie beim Betplay League-Finale

Südamerika ist ein weiterer aktiver Markt für biometrische Lösungen bei Live-Veranstaltungen. Im Dezember kündigte Veridas den Einsatz biometrischer Gesichtserkennung im 85.000 Zuschauer fassenden Mâs Monumental in Buenos Aires, Argentinien, an. Die brasilianischen Behörden setzten die Gesichtserkennung ein, um einen berüchtigten Boss des organisierten Verbrechens im Allianz-Park-Stadion von São Paulo während eines großen Fußballspiels zu identifizieren und festzunehmen.

In Kolumbien wurde die biometrische Identitätsüberprüfung, die beim jüngsten Finale der Betplay League im Atanasio-Girardot-Stadion in Medellín eingesetzt wurde, vom nationalen Registrator Hernán Penagos gelobt.

Im Rahmen des Einsatzes wurden 200 biometrische Geräte installiert und 1.200 Identitätskontrollen durch Beamte des Nationalen Registers und der uniformierten Polizei durchgeführt. Laut LAFM sagt Panagos, dass „die Anwendung einwandfrei funktionierte (the application worked flawlessly)“ und „sehr zufriedenstellende Ergebnisse (very satisfactory)“ erzielt hat.

So „zufriedenstellend“ für das System, dass weitere biometrische Instrumente in Planung sind. Panagos sagt, er wolle prüfen, „wie wir eine Vereinbarung mit den lokalen Behörden und auch mit Dimayor treffen können, um zu bestimmen, wie wir die biometrische Identifizierung zu etwas Dauerhaftem machen können (how we come to an agreement with local authorities, and also with Dimayor, to determine how we can make biometric identification become something permanent)“.

Parallel zur Ausweitung der Biometrie im Sport und bei Live-Veranstaltungen führt Kolumbien übrigens auch biometrische Technologien bei seinen Wahlen ein. Schöne Neue Welt…

Conclusio

Der Einsatz biometrischer Daten bei Sportveranstaltungen als Einlasskontrolle sollen nach dem Willen der IGE zum Alltag „dazugehören“ – und damit die unterschwellige Heranführung an dauerhafte Überwachung und Kontrolle mittels Kameras, Gesichtserkennung und auch KI. Trotz hoher finanzieller Aufwände bei der Einführung belegt der PYMNTS-Bericht, dass gezielt diese Technologie als Türöffner eingesetzt wird:

Der Einsatz von Systemen, die diese Daten in großem Umfang nutzen, ist mit erheblichen Investitionen in Spezialausrüstung, Schulungen und Systemintegration verbunden. Während große Veranstaltungsorte diese Kosten bewältigen können, könnte das Budget für kleinere Veranstaltungsorte ein Hindernis darstellen.

(Deploying systems that utilize this data at scale involves significant investment in specialized equipment, training and system integration. While large venues may manage these costs, smaller ones may find budget is a barrier.)

Trotz Bedenken von Veranstaltungsbesuchern (und einigen Angestellten) vornehmlich hinsichtlich des Datenschutzes:

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass 40 Prozent der Befragten befürchten, dass die Veranstaltungsorte ihre Daten missbrauchen könnten. Weitere 35 Prozent befürchteten eine verstärkte Überwachung.

(A recent survey found that 40 percent of respondents feared venues would misuse their data. Another 35 percent were wary of increased monitoring.)

Aber selbst wenn die Menschen diese „Lösungen“ verstärkt ablehnen würden – was leider eher nicht der Fall sein wird, denn die angebliche Bequemlichkeit solcher „Lösungen“ steht für viele vor den eigentlichen Gefahren, die damit einhergehen -, wird dies die IGE nicht daran hindern, die Biometrie fest im Alltag zu verankern und somit einen Türöffner für die weiter zunehmende Digitalisierung im Kontext der digitalen ID und Co. zu schaffen.

Quellen:
Wicket facial authentication rolling out at all NFL stadiums starting Aug 8
Wicket enjoys successful first year of Cleveland Browns biometric beer sales program
Biometric ticketing a hit with major sports leagues
Opt-in facial recognition transforming the NFL guest experience
As biometrics infiltrate the fan experience, will anyone challenge Wicket at the game?
MLB pushes ahead with biometric entry as teams offer free tickets for participating fans
Global Live Events Analysis Report 2024-2030 Featuring Live Nation, Anschutz, Cineplex, Cvent, Eventbrite, LiveStyle, Feld Entertainment, Broadway Across America, MSG, & Cirque du Soleil
Biometrics a high priority for stadiums and live venues in 2025
Digital ID Verification Reduces Stadium Entry Wait Times by 68%
Biometric identification entering more sports stadiums and arenas around the world
Safety comes first, but Veridas sees huge potential for biometrics in fan experience
Biometrics are changing fan experience at stadiums and beyond
Houston Astros introducing ticketless access with MLB Go-Ahead Entry
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