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Digitalisierung: Die Weltbank und ihre ProgrammeLesezeit: 4 Minuten

Worldbank Group - Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt PDF

Worldbank Group – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt PDF

Die Weltbank veranstaltete vor kurzem ihren Global Digital Summit in Washington D.C. unter dem Motto „Digital Pathways for All (Digitale Zugangswege für alle)“.

Der Vizepräsident der Weltbank für digitale Transformation, Sangbu Kim, eröffnete die Veranstaltung mit der Bemerkung, dass die Organisation in diesem Jahr eine neue Phase ihrer Arbeit einläutet, in der sie die „digitale Technologie für Innovation und Wirkung (digital technology for innovation and impact)“ einsetzt. Kim verwies auf politische Reformen, die Mobilisierung des Privatsektors, die Finanzierung, die Ausweitung digitaler Märkte und den Aufbau digitaler öffentlicher Infrastruktur (Digital Public Infrastructure,  DPI). Im klassischen Neusprech und ohne auf irgendwelche Gefahren hinzuweisen, sagte er in seiner Rede:

Schneller handeln und größer denken.

(Move faster and think bigger.)

In einer der ersten Diskussionsrunden sprach Axel van Trotsenburg, Senior Managing Director der Weltbank, zusammen mit Amal El Fallah Seghrouchni, dem für den digitalen Wandel und die Verwaltungsreform zuständigen Minister des marokkanischen Regierungschefs, und Doreen Bogdan-Martin, Generalsekretärin der Internationalen Fernmeldeunion (ITU).

Die marokkanische Ministerin sprach über den digitalen „Übergang (transition)“ in ihrem Land und betonte, dass dieser Zeit brauche und die Fortschritte, die ihr Land bei der Schließung der Konnektivitätslücke gemacht habe, das Ergebnis einer „proaktiven Politik (proactive policies)“ seien. Marokko hat konzertierte Anstrengungen unternommen und es zu einer nationalen Priorität gemacht, die Menschen an das Internet anzuschließen, so dass inzwischen 90 Prozent der Bevölkerung angeschlossen sind und Tausende von ländlichen Gebieten drahtlose Internetdienste erhalten.

Seghrouchni sagte, man habe „verschiedene Wege für die Verbindung gewählt (adopted diversified ways for connection)“, darunter terrestrische Netze und Satelliten. Mit ehrgeizigen Plänen bis Ende 2030, darunter der Ausbau der Netzkapazität, die Installation neuer Antennen und die Erweiterung der 5G-Abdeckung, will Marokko ein Konnektivitätszentrum für Afrika werden. Auch hier einmal mehr die ominöse Jahreszahl 2030…

In einem weiteren Panel, das sich hauptsächlich auf KI konzentrierte, sprach Ajay Banga, Präsident der Weltbankgruppe, über seinen Optimismus für junge Menschen und das „Ergebnis“ dieser Entwicklung: Arbeitsplätze.

Banga stellte fest, dass der „demografische Schub (demographic bulge)“, der sich in den kommenden 15 Jahren in den Schwellenländern vollziehen wird, eine Chance darstellt. Dies ist auf das schnelle Bevölkerungswachstum in Ländern wie Nigeria und den Philippinen zurückzuführen, die zumeist Schwellenländer sind. Banga sagte, die Weltbank investiere gezielt in die medizinische Grundversorgung, in die Agrarwirtschaft, die Produktion für den lokalen Verbrauch und den Tourismus. Welchen „positiven Effekt“ KI auf Arbeitsplätze bei einer wachsenden Bevölkerung haben soll, wurde aus Bangs Ausführungen nicht klar.

In einem Blogbeitrag schrieb der Vizepräsident der Weltbank Kim darüber, warum seine Organisation ihren Ansatz für die digitale Entwicklung ändert, um der „Geschwindigkeit und dem Ausmaß (speed and scale)“ der heutigen (digitalen) Transformation besser gerecht zu werden. Einer der größten Schritte, den die Weltbankgruppe unternimmt, ist der Start des Accelerating Digitalization Global Challenge Program (Globales Herausforderungsprogramm zur Beschleunigung der Digitalisierung). Das Programm soll Lösungen des öffentlichen und privaten Sektors kombinieren, um Ländern zu helfen, „größer zu denken und schneller zu handeln (think bigger and move faster)“. Also die weitere Verschmelzung von privatem und öffentlichem Sektor (Gibt es da nicht eine Bezeichnung aus den 1930ern dafür, die mir gerade entfallen ist? *Irone aus*).

Global Challenge Program Worldbank

(Download PDF)

Eine der jüngsten Partnerschaften der Weltbankgruppe ist das neue Digital Empowerment and Equity Program (Programm zur digitalen Befähigung und Gleichberechtigung), das darauf abzielt, die Nutzung digitaler Konnektivität, Geräte und digitaler Dienste durch Frauen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen deutlich zu steigern. Der Ansatz der Weltbankgruppe im Rahmen des Global Challenge Program zielt darauf ab, privates Kapital durch Darlehen und Garantien der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und der Internationalen Entwicklungsorganisation, durch Finanzierungen der Internationalen Finanz-Corporation und durch „De-Risking-Lösungen“ der Multilateralen Investitionsgarantie-Agentur zu mobilisieren. Ergo Geldumverteilung nach oben.

Die Digitalisierung wird weiter auf allen Ebenen vorangetrieben und dass die Weltbank als einer der wichtigsten Stellschrauben im Regelwerk der Systems ebenfalls entsprechende Programme (insbesondere in den Entwicklungsländern) fährt, ist aus meiner Sicht ein weiterer Beleg dafür, dass die globale Neuordnung zwingend die Punkte digitale ID, CBDCs und Sozialkreditprogramme beinhalten wird/muss, die dann mittels KI gesteuert und gelenkt werden.

Quellen:
Morocco digitalizing social protection delivery system with $70M from World Bank
Nigeria re-commits to improving digital services with $2B planned investment
Philippines reaches 84 million digital IDs amid DPI rollout
Evolving to create digital pathways for all
Global Challenge Program: Accelerating Digitalization – Approach Paper (English)
PDF – Global Challenge Program: Accelerating Digitalization – Approach Paper (English)

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