Finanzsystem: Putin und das Ende des US-Dollars als WeltreservewährungLesezeit: 4 Minuten
Bereits zum zweiten Mal hat der russische Präsident Wladimir Putin verlautbaren lassen, dass aus seiner Sicht dem US-Dollar nicht mehr der Status der Weltreservewährung und damit dessen Privilegien zustehen.
In einer Rede vor dem International Economic Forum in St. Petersburg, dem „russischen Davos“, ging er erneut auf den Missbrauch, den das US-Regime mittels der eigenen Währung betreibt, ein. Der Status der Weltreservewährung bzw. dessen „einseitige Nutzung“ durch das Herausgeberland sollte aus der Sicht Putins heute nicht mehr erlaubt werden. Die Fähigkeit andere Staaten durch den Einsatz der eigenen Währung in eine „gewünschte Richtung zu drängen“, die Washington natürlich bestimmt, sei nicht mehr zeitgemäß und muss daher nach Meinung des russischen Präsidenten ein Ende finden.
In einer Rede auf einer Plenarsitzung warf Putin Washington vor, „seine Zuständigkeit auf die ganze Welt auszuweiten“.
„Dieses Modell widerspricht jedoch nicht nur der Logik einer normalen internationalen Kommunikation. Hauptsächlich dient es nicht den Interessen der Zukunft.“
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(In a speech at a plenary session, Mr Putin accused Washington of seeking to „extend its jurisdiction to the whole world.“„But this model not only contradicts the logic of normal international communication. The main thing is, it does not serve the interests of the future.“)
Ich habe bereits mehrfach darüber geschrieben, dass Russland Bestrebungen verfolgt, eine Gold gestützte Kryptowährung als globale Fakturierungseinheit einzusetzen. Das oben zitierte „Hauptsächlich dient es nicht den Interessen der Zukunft.“ muss letztlich derart gelesen werden, dass der US-Dollar nicht mehr den Interessen der Zukunft des Establishments dient und damit ganz im Sinne der Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) fallen muss. Peking und Moskau arbeiten seit längerem daran, den US-Dollar im weltweiten Handel durch andere Zahlungsmechanismen und Währungen zu ersetzen und Putins Ausführungen bestätigen letztlich meine bislang getroffenen Annahmen.
Die Business Times schreibt zur Rede Putins und seinen Äußerungen bzgl. des US-Dollars:
Veränderungen in der Weltwirtschaft „erfordern die Anpassung der internationalen Finanzorganisationen (und) ein Umdenken in Bezug auf die Rolle des Dollars, der sich zu einem Druckinstrument des Emissionslandes für den Rest der Welt entwickelt hat“, sagte Putin.
Dann fuhr der Kremlchef fort – dessen Land unter zahlreichen Runden von US-Sanktionen gelitten hat – das globale Finanzsystem, das Washington nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichtet hatte, erneut anzugreifen.
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(Changes in the global economy „call for the adaptation of international financial organisations (and) rethinking the role of the dollar which… has turned into an instrument of pressure by the country of issue on the rest of the world,“ Mr Putin said.Then went on to say The Kremlin chief – whose country has chafed under numerous rounds of US sanctions – has repeatedly slammed the global financial system established by Washington in the aftermath of World War II.)
Die Sanktionen gegen Russland haben dazu geführt, dass Russland stärker, widerstandsfähiger und diversifizierter geworden ist. Im Falle Russlands, wie auch bei China, funktionieren die Sanktionen nicht mehr in der altbekannten Art und Weise. Man kann nun spekulieren, ob man nicht genau eine solche Entwicklung durch die Sanktionen anstoßen wollte; dass eben Russland und Moskau autarker vom US-Dollar werden (müssen), um damit den Sturz desselben zu beschleunigen. Kann es eine bessere Begründung für die Abkehr vom US-Dollar als die Sanktionen geben?
Quellen:
Putin Sets The Table To Leave The Dollar Behind
Putin says ‚role of dollar‘ should be revisited in global trade
Putin: Role Of Dollar Should Be Revisited In Global Trade!
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