Bank(st)er stehen über dem GesetzLesezeit: 2 Minuten
Tja, so ist das, wenn man als ehemaliger Goldman-Sachs-Mitarbeiter und Governor von New Jersey mal so eben seine Kunden um 1,6 Milliarden US-Dollar betrügt. Man kommt straffrei davon, weil man die richtigen Leute in den richtigen Position kennt.
Nach einem Artikel der NYT wurden jetzt die Ermittlung gegen Jon Corzine, Begründer und Inhaber des insolvent gegangenen Finanzunternehmens MF Global eingestellt. Corzine hatte zwar im Oktober letzten Jahres Kundengelder veruntreut und damit eigene Leerkäufe finanziert, die dann in die Hose gingen. Nichts desto trotz handelt es sich aber bei der „Nutzung der Kundengelder“ um keinen Betrug oder eine strafrechtlich relevante Tat, sondern nur um Schlamperei, Chaos und fehlende Risikokontrollen:
Begründet wird das Ganze übrigens damit, dass das Geld ja noch da sei, man wisse nur nicht wo. Ganz nach dem Motto ohne Mordopfer auch keine Ermittlungen. Oder die Verteidigung des Bankräubers plädiert auf Freispruch, da das gestohlene Geld ja noch irgendwo ist, wenn man auch das „Irgendwo“ nicht genau lokalisieren kann.
Einmal mehr sehen wir, dass Bank(st)er nicht nur in den USA eindeutig über dem Gesetz stehen und sich letzendlich alles erlauben können was sie wollen. Auch die Verbrecherbande um Goldman-Sachs wurde jetzt bzgl. der Finanzkrise 2008 vom amerikanischen Justizsystem reingewaschen. Soll heißen GS hatte nichts mit dem Entstehen der Finanzkrise zu tun, hatte davon in irgendeiner Weise profitiert oder gar illegale Produkte entwickelt (Stichwort CDS), die als Auslöser der damaligen Situation zu betrachten sind.
So geht das heute. Ich kauf mir mein Urteil oder ich kenne Jemanden der für mich das Ganze so managt, dass mir kein Schaden entsteht. Dies gilt aber nur für die oberen 1%. Alle anderen werden mit Schadensersatz, Gefängnis, Berufsverbot oder anderem belegt.
A propos Berufsverbot: Jon Corzine plant einen neuen Hedge Fonds aufzulegen. Inhaber: Natürlich er selbst. Nett, oder?
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