Deutsche Banken sozialisieren ihr Engagement in den PIGSLesezeit: 2 Minuten
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat heute in ihrer Online-Ausgabe einen Bericht mit den Titel „Vorbereitungen bei Banken und Konzernen – Die heimlichen Pläne für den Euro-Crash“ veröffentlicht. Darin geht es eigentlich um die Maßnahmen, die Banken und Unternehmen für einen möglichen Crash des Euro bzw. eines Ausstiegs Griechenlands treffen.
Viele der aufgezeigten Vorbereitungen dürften dabei dem geneigten Leser bekannt sein und sind auch nicht Gegenstand dieses Artikels.
Mir geht es um eine Tatsache, die die FAZ als „Die Banken kriegen kalte Füsse“ in einer Grafik umschreibt, die aufzeigt, dass die Finanzierung der Staatsschulden der sogenannten PIGS (Portugal, Italien, Griechenland, Spanien) immer weniger durch Banken (im speziellen hier durch deutsche Banken) erfolgt:
Leider entgeht der FAZ dabei der eigentliche Pudels Kern. Denn der Forderungsrückgang bei den deutschen Banken muss ja irgendwo gelandet sein:
Insgesamt haben sich die deutschen Banken also um 109 Mrd € an faulen Krediten entledigt. 109 Mrd. €, die irgend jemand übernommen haben muss, denn die Gesamtverschuldung der PIGS ist bekanntlicherweise von 2006 zu 2012 nicht gesunken. Und sieht man sich die Zahlen von Deutschland für ESFM und ESFS an, so kommen wir zusammen auf:
Was seltsamerweise ziemlich genau den 109 Mrd. € Forderungsrückgang der deutschen Banken bei den PIGS entspricht. Daher liebe FAZ, nennen Sie einfach Ross und Reiter: Das Risiko eines Forderungsausfalls bei den PIGS wurde von den deutschen Banken einmal mehr dem deutschen Steuerzahler aufgebürdet! Es handelt sich de facto um nichts anderes wie eine Sozialisierung privatwirtschaftlicher Schulden bzw. Risiken! Ein Spiel bei dem sich auch die MSM einmal mehr als Erfüllungsgehilfen andienen. Denn die oben geschilderte Zahlenlage dürfte auch dem unter stärkstem Zeitdruck stehenden Redakteur einer x-beliebigen Tageszeitung in Deutschland bekannt sein.
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