Meinung: Die Konsolidierung von Wohlstand und MachtLesezeit: 4 Minuten
Bereits mehrfach habe ich in den letzten Jahren über die Rolle der Federal Reserve als Saboteur der US- und damit Weltwirtschaft geschrieben. Es verfestigt sich nicht nur seit wenigen Monaten der Eindruck, dass die Eigentümer der Federal Reserve es zulassen werden, dass die wirtschaftliche, fiskalische und geldpolitische Gesamtsituation weiter außer Kontrolle gerät. Wenn die Fed wirklich um die Preisinflation besorgt wäre, hätte das FOMC bereits eine aggressive Politik verfolgt, aber das will das FOMC nicht. Die Verringerung der Anleihekäufe der Federal Reserve hat bis jetzt nur den Rückgang der diskretionären Ausgaben der Bundesbehörden widergespiegelt.
Das beste Umfeld für diejenigen, die die ertragsgenerierenden Vermögenswerte besitzen und kontrollieren, ist eine hohe Inflation und niedrige reale Anleiherenditen. Das ist genau das Umfeld, in dem wir uns derzeit befinden. Dadurch entstehen diese massiven Wellen von Pull-Inflation, und solange die Kreditkosten wesentlich oder auch nur geringfügig unter der Inflation liegen, wird diese Verzerrung der Angebots-Nachfrage-Kurve anhalten. In der Vergangenheit waren die Kreditkosten stets höher als die offizielle Inflationsrate, wobei das letzte Jahrzehnt keine Ausnahme war.
Immobilien
Im Bereich der Wohnimmobilien werden die Mieten weiter steigen, was den Anstieg der Hypothekenzinsen abmildern wird. Vor einigen Monaten habe ich auf das Szenario der späten 70er und frühen 80er Jahre in den USA hingewiesen und darauf, dass die zweistelligen Hypothekenzinsen nicht ausreichten, um den Preisanstieg bei Wohnimmobilien zu bremsen. Die Zinsspitzen verlangsamten zwar das Wachstum für einige Jahre, aber die Preise stiegen trotzdem weiter an. Gleichzeitig stiegen die Mieten und Baukosten während des gesamten Jahrzehnts von 1975 bis 1985. Die einzige Möglichkeit, dass die Preise für Wohnimmobilien sinken, besteht darin, dass die Mietpreise ihren Höchststand erreichen und die Vermieter mehr Konkurrenz bei der Suche nach Mietern haben. Da die USA immer noch die wirtschaftliche Lokomotive ist, schlägt diese Entwicklung natürlich zeitgleich auf die restlichen Industriestaaten durch.
Ich bin in den letzten Jahren immer wieder auf die Wohnimmobilien eingegangen und unabhängig von den aktuellen Umständen bei den Immobilien wird dieser Sektor immer profitieren. Die Gründe, warum die Immobilienpreise in den letzten Jahren so stark angestiegen sind, sind vielfältig.
- Die Immobilien der Arbeiterklasse sind durch die Ausdehnung der Investoren in die Höhe getrieben worden,
- die offenen Grenzen haben die Arbeiterviertel mit Nachfrager überflutet,
- die massive Welle fiskalischer und monetärer Anreize hat die Nachfrage in die Höhe getrieben,
- Mietmoratorien und Regulierungen haben zu Angebotsschocks geführt, und
- die realen Anleiherenditen waren während des gesamten QE-Experiments konstant niedrig.
Darüber hinaus wird sich der Wettbewerb zwischen den Institutionen und dem öffentlichen Sektor bis zum Ende des Jahrzehnts beschleunigen, was sich negativ auf potenzielle Hauskäufer auswirken wird.
Obwohl die institutionellen Geldgeber sagen, dass sie nur zwei oder drei Prozent des Wohnungsbestands besitzen, sind ihre Auswirkungen viel tiefgreifender, da die Preise für Immobilien an der Grenze liegen. Dabei sollte man nicht auf das Gesamtportfolio blicken, das sie halten, sondern auf die Auswirkungen, die sie am Rande haben. Ihre Wirkung ist am stärksten an der Stelle der Angebots- und Nachfragekurve.
Aktien
Betrachtet man die Gewinnberichte der großen Unternehmen, dann sind deren transportierten Botschaften einheitlich: die Führungskräfte sagen, dass sich die Inflation positiv auf ihr Endergebnis ausgewirkt hat. Das gilt selbst dann, wenn sie sich über Lieferkettenprobleme und höhere Inputkosten beklagen. Die Inflation kommt denjenigen zugute, die über das nötige Kapital verfügen. In dem Maße, wie sich die Kontrolle der Unternehmen über die einzelnen Wirtschaftssektoren weiter konsolidiert, wird es für die Firmen einfacher, die Kosten weiterzugeben.
Die Konsolidierung von Wohlstand und Macht
Dies ist eine einzigartige Zeit in der Geschichte für Vermögenswerte, und obwohl all diese besonderen Umstände nicht ewig andauern können, wissen wir, dass zumindest einige von ihnen immer auf dem Markt präsent sein werden. Solange die „Bomben [im Westen] nicht fallen“, sehe ich kein Szenario, in dem sich dies ändern wird.
Es gibt nichts, was Sie und ich tun können, um dies zu ändern, aber mein Rat an alle, die diesen Kurs weiterverfolgen, ist, nicht zu viel Fremdkapital aufzunehmen und einen gewissen Betrag an Liquidität auf den Bankkonten zu haben, für den Fall, dass unvorhergesehene Umstände es erfordern, dass man Liquidität benötigt. Etwas Gold und Silber sind zur Diversifizierung wichtig, auch Kryptos wie Bitcoins.
Anmerkung: Dieser Artikel stellt keine Beratung oder Empfehlung in Finanzfragen dar. Noch ist er zur Anlageberatung geeignet. Er spiegelt nur meine persönlichen Einschätzungen zur aktuellen Fiskalpolitik und geopolitischen Lage wieder.
Ein Artikel bildet zwangsweise die Meinung eines Einzelnen ab. In Zeiten der Propaganda und Gegenpropaganda ist es daher umso wichtiger sich mit allen Informationen kritisch auseinander zu setzen. Dies gilt auch für die hier aufbereiteten Artikel, die nach besten Wissen und Gewissen verfasst sind. Um die Nachvollziehbarkeit der Informationen zu gewährleisten, werden alle Quellen, die in den Artikeln verwendet werden, am Ende aufgeführt. Es ist jeder eingeladen diese zu besuchen und sich ein eigenes Bild mit anderen Schlussfolgerungen zu machen.
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