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Testballon: Nigeria führt Programm zum „Bargeldtransfer mit biometrischer Identitätsprüfung“ einLesezeit: 4 Minuten

Biometrie - Bildquelle: Pixabay / TheDigitalArtist; Pixabay License

Biometrie – Bildquelle: Pixabay / TheDigitalArtist; Pixabay License

Als Nigeria im Oktober 2021 den eNaira (seine nationale digitale Währung, CBDC) einführte und als der eNaira nicht zu dem erhofften „Erfolg“ führte und die nigerianische Zentralbank aufgrund der geringen Nutzung Ende 2022 eingestehen musste, dass die Einführung nicht wie gewünscht funktioniert hatte, gab es im Lager der Warner und Kritiker von/vor CBDCs verständliches Aufatmen. Aber bereits damals sollte eigentlich jedem bewusst gewesen sein, dass dieser Testballon namens eNaira nur der erste Versuch der Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) war in einem der wichtigsten Industrieländer in Afrika mit einer CBDC Fuß zu fassen. Und selbstverständlich haben sie und ihre Erfüllungsgehilfen in den Notenbanken ihre Schlüsse daraus gezogen.

Selbst die Einschränkung von Bargeld zur „Förderung des eNaira“ hatte nicht den erhofften Erfolg und eine Akzeptanzsteigerung in der Bevölkerung der digitalen Währung gezeigt, obwohl Nigeria eines der größten Länder in Afrika bzgl. Nutzung und damit Affinität von/bei Kryptowährungen ist.

Um die indirekte, auf die Zukunft gerichtete Akzeptanz des eNaira nach dem ersten Versuch nun trotzdem zu steigern, setzt die nigerianische Regierung jetzt auf die Einführung eines Programms zum „Bargeldtransfer mit biometrischer Identitätsprüfung“ für 15 Millionen Haushalte. Über den Hebel der Auszahlung von Sozialleistungen sammelt man biometrische Daten der Bürger, zwingt diese dazu diese abzugeben, um Unterstützungsleistungen zu erhalten, zahlt aktuell noch Bargeld aus, um dann zu einem bestimmten Zeitpunkt das System auf digitales Geld umzustellen.

Einige Nigerianerinnen und Nigerianer (am Ende sollen es 15 Millionen Haushalte sein, bei einer Bevölkerung von aktuell 218,5 Millionen), die in den Genuss einer staatlichen Bargeldunterstützung kommen sollen, um die Abschaffung der Treibstoffsubventionen im Land abzufedern, haben ihre biometrische Identität bereits von den zuständigen Behörden, die das Programm überwachen, überprüfen lassen. Das neue Programm, das am Welttag der Armutsbekämpfung angekündigt wurde, basiert auf der sogenannten Biometrischen Bankverifizierungsnummer (BVN).

Der Sekretär der nigerianischen Regierung, George Akume, hat diese Woche in Abuja im Namen von Präsident Bola Ahmed Tinubu offiziell die erste Phase des Programms mit der Bezeichnung „Bedingter Geldtransfer (conditional cash transfer program)“ gestartet. In den vergangenen drei Wochen wurde der Prozess der Identitätsüberprüfung ausgeweitet und die im nationalen Sozialregister eingetragenen Begünstigten haben ihre biometrischen Daten und Nationalen Identifikationsnummern (NIN) überprüfen lassen, so das Online-Magazin.

Das Blatt zitiert den Minister für humanitäre Angelegenheiten, Betta Edu, mit der Aussage, dass die erste Phase der Auszahlung für die registrierten Begünstigten, deren Identitätsnachweise in allen 36 Bundesstaaten des Landes erhoben wurden, bereits begonnen habe.

Während die Identitätsprüfung für die bereits registrierten Personen fortgesetzt wird, soll das Verfahren auf andere Gruppen von Bedürftigen wie Rentner, Veteranen und Witwen gefallener Soldaten ausgeweitet werden. Nach Angaben der Regierung ist das Geldtransferprogramm, das sich „an mindestens 15 Millionen Haushalte richtet, Teil der Bemühungen, die Auswirkungen der Abschaffung der Treibstoffsubventionen auf die schwächsten Teile der nigerianischen Bevölkerung zu verringern“. Bereits in der Vergangenheit hat der Vorsitzende des nigerianischen Anbieters digitaler ID-Dienste GAIN, Bisi Adegbuyi, die Verwendung eines geeigneten digitalen Adressierungs- und ID-Verifikationssystems für das Bargeldtransferprogramm gefordert, um „Betrug zu vermeiden“.

Wir sehen also, die IGE und ihre Helfershelfer haben durchaus ihre Lehren aus dem vorerst gescheiterten Versuch der Einführung einer CBDC in Nigeria gezogen und setzen nun auf den – von vielen Kritikern bereits weit im Vorfeld erwarteten und angesprochenen – Umweg über Sozialleistungen. Aktuell noch in Form einer Bargeldabgabe, aber die Frage, wie lange diese dann bestehen bleiben wird, kann sich jeder selbst beantworten. Letztlich sind solche „Vorversuche eines Universellen Grundeinkommens (UBI)“ genau als solche zu bewerten: es sind klassische Testumgebungen/Planspiele, um zu sehen, wie die Menschen darauf reagieren, um daraus abzuleiten, was bei der Einführung der CBDCs und eines UBI (insbesondere in den westlichen Industriestaaten) anders/besser gemacht werden muss.

Quellen:
Zentralbank von Nigeria gibt digitale Währung aus
Nigeria’s eNaira CBDC: What Went Wrong?
Nigeria schränkt Bargeld ein, um CBDC zu fördern
Nigeria – Statistisches Länderprofil
Nigeria launches cash transfers with biometric ID verification for 15m households
Tinubu launches cash transfers to 15m households, says hope is here
Address and ID verification proposed for World Bank social welfare program in Nigeria

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