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Finanzsystem: Filialschließungen, Staatshaushalte und gewollte KonflikteLesezeit: 7 Minuten

Finanzsystem - Bildquelle: Pixabya / 3844328; Pixabay License

Finanzsystem – Bildquelle: Pixabya / 3844328; Pixabay License

Wenn ein Staat, respektive ein (Finanz-)System, mit dem Rücken zur Wand steht, dann ist ein „Weg“ sich aus dieser Situation zu befreien, die offene Konfrontation mit internen, aber meist externen „Feinden“.

Der Trendforscher Gerald Celente spricht in diesem Zusammenhang von:

Wenn alles andere scheitert, ziehen sie dich in den Krieg.

(When All Else Fails, They Take You To War.)

Ein Vorgehen, dass wir bereits mehrfach – gerade in der neueren Geschichte – erleben mussten.

Wie groß die Gefahr für erneute False Flag-Operationen ist, die zumeist Grundlage für diese Konfrontationen waren und letztlich damit „Auslöser“ für Krisen und Kriege, mag jeder angesichts nachfolgender Informationen aus dem Finanzbereich für sich selbst beurteilen:

Im Jahr 2023 hat oder wird JP Morgan Chase 159 Filialen in den Vereinigten Staaten schließen. Der Bankenriese ist mit seiner Entscheidung, seine physische Präsenz im Zuge der Verlagerung von Bankgeschäften ins Internet zu reduzieren, nicht allein. Die Bank of America, Wells Fargo und Citi Bank haben Schließungen in ähnlichem Umfang angekündigt, die bis 2024 andauern werden.

(In 2023, JP Morgan Chase has or will close 159 branch locations across the United States. The banking giant is not alone in its decision to scale back its physical presence as banking moves online; Bank of America, Wells Fargo, and Citi Bank have announced closures at similar scales that will continue into 2024.)

Bislang wurden kleine Banken noch von den großen Spielern (über den Umweg Steuergelder) gerettet. Doch was passiert, wenn eine der großen systemrelevanten Banken weiter in eine bereits einsetzenden Schieflage gerät?

Die Bank of America ist die zweitgrößte Bank in den Vereinigten Staaten, und in diesem Jahr hat der Finanzriese angekündigt, dass er bis zu 138 Filialen schließen wird. Bislang wurden in diesem Jahr 95 Filialen geschlossen, und 15 weitere sollen bis Ende des Jahres geschlossen werden. Die verbleibenden Standorte sollen bis 2024 geschlossen werden, was bedeutet, dass sich der bei fast allen Großbanken zu beobachtende Trend zur Schließung lokaler Filialen fortsetzen wird.

(Bank of America is the second largest bank in the United States, and this year, the financial giant has announced that it will close up to 138 locations. To date, 95 branches have been closed this year, and 15 more are to shutter by the end of the year. The remaining locations are planned to close in 2024, meaning that the trend, common among nearly all of the big banks of shutting local branches will continue.)

Nun mag man verargumentieren, dass das Filialgeschäft der Banken durch die zunehmende „Onlineisierung“ aufgefangen wird bzw. dass darin der Grund für die Schließungen zu finden ist. Zum Teil mag dies richtig sein, aber Filialschließungen und die damit einhergehende Entlassung von Personal ist auch ein Zeichen, dass die Banken versuchen Einsparungen vorzunehmen.

Bereits 2022 wurden in den USA über 3.000 Filialen geschlossen – und in Deutschland sind die gleichen Tendenzen vorhanden. Auch hier schließen immer mehr Banken ihre Geschäftsstellen.

Gerade in den USA haben viele Banken gar keine andere Möglichkeiten zur Kostenreduktion als Filialschließungen, weil sie auf massiven, unrealisierten Verlusten sitzen, die ihnen sprichwörtlich die Bilanzen verhageln. Insgesamt sollen es bei US-Banken 684 Milliarden US-Dollar Fiatgeld sein:

„Nicht realisierte Verluste“ bei Wertpapieren – hauptsächlich Staatsanleihen und staatlich garantierte MBS – bei FDIC-versicherten Geschäftsbanken stiegen zum Ende des dritten Quartals gegenüber dem Vorquartal um 126 Milliarden Dollar (oder 22%) auf 684 Milliarden Dollar, wie die FDIC am Mittwoch in ihren vierteljährlichen Bankdaten mitteilte.

(„Unrealized losses“ on securities – mostly Treasury securities and government-guaranteed MBS – at FDIC-insured commercial banks at the end of Q3 jumped by $126 billion (or by 22%) from the prior quarter, to $684 billion, according to the FDIC’s quarterly bank data release on Wednesday.)

Man stelle sich einmal vor, wie die Menschen reagieren würden, wenn der „Schleier des Alles-ist-gut“ heruntergerissen wird. Bank-Runs inklusive wie Anfang des Jahres bei der Pleite der Silicon Valley Bank zu beobachten war, als die Anleger ihre Gelder nach den ersten Hinweisen auf Probleme in der Bank abzogen. Aktuell gibt es drei US-Banken die besonders im Fokus stehen:

Einem neuen Bericht zufolge laufen die Regionalbanken Comerica, First Horizon und Zions Gefahr, von größeren Konkurrenten übernommen zu werden.

Seit dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank im März steht der US-Bankensektor vor einer Umstrukturierung, bei der kleinere Regionalbanken auf der Strecke bleiben könnten.

(Regional banks Comerica, First Horizon and Zions are at risk of being targets for acquisition by larger rivals, according to a new report.

Since the collapse of Silicon Valley Bank in March, the US banking industry has been poised for a reconfiguration that could see smaller regional banks wiped out.)

Neben diesen Meldungen aus dem US-Bankenumfeld, wartet auch der US-Immobilienmarkt mit den schlechtesten, jemals aufgezeichneten Verkaufszahlen auf:

Die Zahl der anstehenden Hausverkäufe, ein Maß für die unterzeichneten Verträge über bestehende Häuser, ist im Oktober gegenüber September um 1,5% gesunken.

Sie erreichten den niedrigsten Stand, seit die National Association of Realtors im Jahr 2001 mit der Erfassung dieser Kennzahl begann, was bedeutet, dass sie noch schlechter sind als die Werte während der Finanzkrise vor mehr als einem Jahrzehnt. Im Vergleich zum Oktober des vergangenen Jahres gingen die Verkäufe um 8,5% zurück.

(Pending home sales, a measure of signed contracts on existing homes, dropped 1.5% in October from September.

They hit the lowest level since the National Association of Realtors began tracking this metric in 2001, meaning it’s even worse than readings during the financial crisis more than a decade ago. Sales were down 8.5% from October of last year.)

Selbst 2008/2009 fiel dieser Wert nicht auf ein derart niedriges Niveau wie aktuell, was durchaus zu Sorgenfalten führen sollte. Aber die Hochleistungspresse schreibt immer noch von einer „starken US-Wirtschaft“, weil die Aktien ein Jahresallzeithoch erreicht haben:

Der Dow erreichte am Donnerstag einen neuen Jahreshöchststand, als nachlassende Inflationsdaten und starke Gewinne von Salesforce im dritten Quartal den Leitindex um 520 Punkte oder 1,5% nach oben trieben.

Während der Tag für die Märkte insgesamt durchwachsen war, gelang es allen drei großen Indizes, den November zu einem der leistungsstärksten Monate des Jahres 2023 zu machen.

Der S&P 500 stieg in diesem Monat um mehr als 8%, und der Nasdaq verzeichnete ein Plus von rund 10% und damit den besten Monat seit Juli 2022. Der Dow konnte seine dreimonatige Verlustserie überwinden, stieg ebenfalls um etwa 8,8% und verzeichnete den besten Monat seit Oktober 2022.

(The Dow reached a new high for the year Thursday as easing inflation data and strong third quarter earnings from Salesforce shot the benchmark index 520 points, or 1.5% higher.

While it was a mixed day for markets overall, all three major indexes managed to make November one of their top-performing months of 2023.

The S&P 500 rose more than 8% this month and the Nasdaq was up about 10%, marking their best month since July 2022. The Dow, meanwhile, managed to shake off a three-month losing streak, also rising by about 8.8% and notching its best month since October 2022.)

Also alles in Butter? Mitnichten. Denn neben dem klassischen Bankensystem – erneut ausgehend von den USA, was dann zwangsläufig nach Europa übergreifen wird – stehen auch die Regierungen im Westen mit dem Rücken an der Wand, was die Finanzierung ihrer „Haushalte“ anbelangt. Egal, ob nun damit die USA gemeint ist oder in Europa Deutschland. Das System kauft sich derzeit noch (etwas) Zeit – aber für wie lange noch? Bevor sich dann Gerald Celente Ausspruch bewahrheitet?

Wenn alles andere scheitert, ziehen sie dich in den Krieg.

(When All Else Fails, They Take You To War.)

Quellen:
WHEN ALL ELSE FAILS THEY TAKE YOU TO WAR
Chase Bank branches closing in 2023: here is the complete list
Bank of America branch closures in 2023: here is the full list
U.S. Banks Closed 3,000 Branches Last Year: The Kiplinger Letter
Wie das Filialnetz schrumpft
2390 Bankfilialen wurden geschlossen – auch Zahl der Kreditinstitute ging 2021 zurück
“Unrealized Losses” on Securities Held by Banks Jump by 22% to $684 Billion in Q3, Oh Lordy
Regional banks Comerica, First Horizon and Zions are at the greatest risk of being acquired by larger rivals, analysts warn, as industry faces shake up following collapse of Silicon Valley Bank – is yours at risk?
Pending home sales drop to a record low, even worse than during the financial crisis
Dow gains 520 points as US stocks notch their best month this year
The Government Debt Crisis That We Have Been Warned About For Decades Is Happening Right Now

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