Systemfrage: Von LKW-Fahrerboykotten, Bauernprotesten und einem LieferkettenzusammenbruchLesezeit: 7 Minuten
Wenn es eine Realität gibt, die die Menschen akzeptieren müssen, dann ist es die, dass jedes System eine Bruchstelle hat und es keine Ausnahmen davon gibt. Der Mensch ist anpassungsfähig, und das hat uns eine unglaubliche Widerstandsfähigkeit verliehen, aber es bedeutet auch, dass wir dazu neigen, zu lange zu warten, um die Teile unserer Gesellschaft zu reparieren, die kaputt (gegangen) sind. Stattdessen lassen wir die Probleme anwachsen und zu eitern beginnen, bis leider der letzte Strohhalm knickt und alles zusammenbricht.
Manchmal ist dieser Zusammenbruch ein Zufall, manchmal ist er beabsichtigt. In beiden Fällen ist der Auslöser derselbe: Die Öffentlichkeit ist nicht vorbereitet und ergreift keine Maßnahmen, um die Verursacher der Krise zur Rechenschaft zu stellen und die Folgen zu korrigieren, bis es zu spät ist.
In unserem modernen Zeitalter der invasiven Technologie, der wirtschaftlichen Schwäche, der Waffentechnologie und der biologischen Kriegsführung ist dies ein unhaltbares Modell. Wir können solche Bedrohungen nicht länger ignorieren, in der Hoffnung, dass sie verschwinden oder dass die Regierungen die Gefahr entschärfen, und wir können auch nicht einfach nach jeder Katastrophe die Scherben wieder aufsammeln. Es könnte eine Zeit kommen, in der das Chaos so groß ist, dass wir nicht mehr in der Lage sind, es zu beseitigen. Die Menschen müssen vorausschauend planen, und sie müssen aufhören, die Vorstellung einer passiven Beteiligung an den Mechanismen zu tolerieren, die ihr Leben und ihre Zukunft beeinflussen.
Ich schreibe oft über „auslösende Ereignisse“ und Zusammenbruchsszenarien, weil viele Menschen noch darüber aufgeklärt werden müssen, wie zerbrechlich die westliche Welt im Moment wirklich ist. Zum Beispiel wäre jede größere Unterbrechung der Lieferketten und der Logistik zum jetzigen Zeitpunkt für viele Menschen im Westen verheerend.
Glauben Sie, dass das nicht passieren wird? Allein in den letzten Wochen hat z.B. die politische Unzufriedenheit unter den US-Truckern zugenommen, die über 70% des gesamten Frachtverkehrs in den USA abwickeln. Sie drohen damit, eine Reihe von Städten, die von den Demokraten kontrolliert werden (vor allem New York City), wegen einer Reihe von Problemen und Hindernissen zu boykottieren, unter anderem wegen der rechtlichen Behandlung des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump.
Nicht nur die US-Versorgungsketten arbeiten nach einem „Just-in-Time“-Frachtplan – das bedeutet, dass alle Lebensmittelgeschäfte in Ihrer Gegend gerade so viele Vorräte haben, dass sie den normalen Geschäftsbetrieb für etwa eine Woche aufrechterhalten können, bis die nächste LKW-Flotte eintrifft. Dies trifft analog auf Deutschland zu, wo Bauern in den letzten Tagen vermehrt die Auslieferungslager der großen Lebensmittelhändler blockierten.
Die „Just-in-Time“-Frachtstruktur ist das Lebenselixier der Lieferkette, und die meisten Städte würden ohne sie nach einer Woche im Chaos versinken. Züge und Eisenbahnnetze wickeln rund 28% des gesamten Frachtaufkommens in den USA ab und haben lange Zeit mit einem Niedergang zu kämpfen gehabt. Die Zahlen in Europa sind diesbezüglich etwas besser, aber im Grunde genommen gibt es derzeit keine Alternative zu den LKWs.
Die US-Behörde FEMA oder die US-Nationalgarde bzw. die deutsche Bundeswehr könnten versuchen, Fahrer einzusetzen, um die Lücke zu füllen, aber bedenken Sie dabei bitte Folgendes: Derzeit gibt es in den USA 3,5 Millionen LKW-Fahrer, und das sind mindestens 80.000 Fahrer weniger als benötigt werden. Und wie die Bundeswehr aufgestellt ist, muss hier wohl nicht näher erläutert werden. Glauben Sie, dass die Regierung oder das Militär in der Lage sein werden, genügend Streikbrecher aufzutreiben, um einen LKW-Fahrerstreik zu untergraben? Unwahrscheinlich.
Ich muss sagen, dass ich nicht gegen das Konzept eines Boykotts der LKW-Fahrer oder der Proteste der Bauern bin; es ist ein friedliches Mittel zur Beseitigung von Missständen und alle friedlichen Maßnahmen sollten zuerst ausgeschöpft werden. Ob es ausreicht, sich zu weigern, Transporte an Orte wie New York City zu übernehmen? Viele von ihnen sind Subunternehmer, die sich zwar die Aufträge aussuchen können, gleichzeitig aber auch Verpflichtungen haben.
Welche Macht gerade die LKW-Fahrer haben, haben die kanadischen Truckerproteste in der Plandemie gezeigt. Wer erinnert sich nicht daran, wie verängstigt die kanadische Regierung war; so verängstigt, dass sie die Trucker als Terroristen bezeichnete und begann, Bankkonten einzufrieren. Das verstößt gegen ihre eigenen Verfassungsgesetze; so effektiv kann ein Stillstand bei den Lieferketten sein. Trotzdem würde es nicht viel ändern, wenn unsere eigene Regierung auf die gleiche Weise wie einst Trudeau reagiert. Die Spannungen in de Gesellschaft sind extrem hoch, die Unzufriedenheit wächst täglich, die Politik (und ihre globalistischen Auftraggeber) haben keinerlei Anzeichen dafür gegeben, dass sie von ihrem derzeitigen zerstörerischen Kurs abrücken wollen. Irgendetwas muss (und wird) nachgeben (müssen).
Leider gibt es in den US-Städten immer noch eine Reihe von Konservativen und Unabhängigen, die von einem Trucker-Boykott ebenso negativ betroffen sein könnten wie ihre progressiven Nachbarn. Vielleicht kommt dieser angekündigte Streik dort nie zustande und alles geht weiter wie „normal“. Vielleicht aber auch nicht. Der Punkt ist, dass alles passieren kann und die Art und Weise, wie unsere Wirtschaft und unsere Lieferketten derzeit funktionieren, nicht mehr lange Bestand haben wird.
Der durchschnittliche Bürger hat derzeit Lebensmittel für eine Woche in seiner Speisekammer. Mit dem Einsatz der Behörden würde ein Rationierungssystem über mehrere Wochen hinweg eingeführt werden, wahrscheinlich mit einer digitalen Verfolgungsmethode, ähnlich wie bei der Bezahlkarte für Migranten. Und täuschen Sie sich bitte nicht, jedes staatliche Rationierungsprogramm wird mit Auflagen verbunden sein. Frei nach dem Motto:
Haben Sie die letzte Impfung gegen Covid-19? Keine Rationierungskarte, bis Ihre Impfungen auf dem neuesten Stand sind. Wir haben gesehen, dass Sie in den sozialen Medien problematische Kommentare abgegeben haben, Sie sind möglicherweise nicht für einen Bezug berechtigt.
Es dauert etwa eine Woche, in der es keine Nahrungsmittel gibt, bis in einer Bevölkerung Panik ausbricht. Es dauert zwei Wochen, bis der Hunger einen physischen Tribut fordert, und drei Wochen, bis die Menschen anfangen zu sterben. Unruhen und Plünderungen sind unvermeidlich, aber das wird das Problem nicht lösen, wenn es keine Lebensmittel zum Plündern gibt.
Einige Leute werden argumentieren, dass sie bloß nicht in den Orten/Regionen sein müssen, wo die Lebensmittel knapp sind, aber das lässt sich nicht vorhersagen. Im Fall des US-Trucker-Boykotts sind die Zielgebiete offensichtlich, aber das ist nur das eine Szenario. Es gibt eine Vielzahl von Ereignissen, die zu einer Unterbrechung der Versorgungskette sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten führen könnten, einschließlich eines landesweiten Netzausfalls.
Die einzige praktikable Lösung besteht darin, einen langfristigen Plan zur Lebensmittelbevorratung zu erstellen und dabei die Eiweißkomponente nicht zu vergessen, da die westlichen Regierungen der Tierhaltung heutzutage zunehmend feindlich gegenüberstehen.
Lebensmittelvorräte für jede Familie für mindestens ein Jahr sind eigentlich unerlässlich. Es muss aber nicht gleich so viel sein; schon ein Monatsvorrat an Lebensmitteln verschafft Ihnen einen Vorsprung gegenüber dem Großteil der Bevölkerung und sorgt dafür, dass Sie nicht bei den Behörden betteln gehen müssen. Letztendlich ist jedoch ein Jahresvorrat oder mehr erforderlich (zusammen mit einer Gemeinschaftsorganisation für gegenseitige Sicherheit). So haben Sie Zeit, einen dauerhafteren und nachhaltigeren Ernährungsplan aufzustellen, wenn das Schlimmste passiert ist.
Sie können sich den Sturm vorstellen, den ein logistischer Zusammenbruch auslösen würde. Innerhalb eines Monats könnte eine Stadt wie Berlin selbst mit staatlichem Eingreifen in die Knie gezwungen werden. Auf nationaler Ebene wäre das Ergebnis, unabhängig von der Ursache, in etwa das gleiche. Letztendlich gibt es zwei Arten von Menschen, die von solchen Ereignissen betroffen sind – die, die vorausschauend geplant haben, und alle anderen. Kommt es zu solchen Zuständen? Die Wahrscheinlichkeit nimmt meines Erachtens immer mehr zu, wenn man sich die politische Landschaft derzeit anschaut.
Das Ziel muss daher sein, der Öffentlichkeit eine natürliche Immunität gegen den Zusammenbruch der Versorgungsketten zu verleihen, so dass die Auswirkungen der wahrscheinlich angedachten Krise erheblich abgeschwächt werden.
Quellen:
From Trucker Boycotts to Grid Down – There’s Only One Way to Survive a Food Crisis
Trump-loving truckers refusing to drive to NYC after his $355 million fraud ruling
New study shows U.S. is facing truck driver shortage
Ein Artikel bildet zwangsweise die Meinung eines Einzelnen ab. In Zeiten der Propaganda und Gegenpropaganda ist es daher umso wichtiger sich mit allen Informationen kritisch auseinander zu setzen. Dies gilt auch für die hier aufbereiteten Artikel, die nach besten Wissen und Gewissen verfasst sind. Um die Nachvollziehbarkeit der Informationen zu gewährleisten, werden alle Quellen, die in den Artikeln verwendet werden, am Ende aufgeführt. Es ist jeder eingeladen diese zu besuchen und sich ein eigenes Bild mit anderen Schlussfolgerungen zu machen.
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