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Finanzwirtschaft: Hedgefonds wetten gegen die US-Wirtschaft – Kommt etwas Großes auf uns zu?Lesezeit: 10 Minuten

Börsenchart - Bildquelle: Pixabay / PIX1861; Pixabay License

Börsenchart – Bildquelle: Pixabay / PIX1861; Pixabay License

Kommt da etwas Großes auf uns zu? Zahlreiche Hedgefonds setzen Milliarden US-Dollar darauf, dass der Aktienmarkt abstürzen wird. Wenn sich die Hedgefonds-Manager irren, werden sie eine Menge Geld verlieren, aber wenn sie richtig liegen, werden sie enorme Gewinne machen. Warum also sind sie so „zuversichtlich“, dass es zu einem Börsencrash kommt? Zweifelsohne entwickelt sich die Realwirtschaft seit geraumer Zeit in die falsche Richtung, aber seit Jahren gibt es unermüdliche Bemühungen, die Finanzmärkte zu stützen. Könnte es sein, dass es ein Szenario gibt, in dem man die Finanzmärkte irgendwann einfach zusammenbrechen lässt? Wovon ich ausgehe.

Was wir im Moment erleben, ist bis dato dergestalt einmalig. Und wir „dürfen“ in der Hochleistungspresse lesen, dass Hedgefonds „ein milliardenschweres Risiko eingehen“ und dass es einen „massiven Marktzusammenbruch“ geben wird:

Hedgefonds wetten mit mehreren Milliarden Dollar gegen die US-Wirtschaft und setzen darauf, dass die Präsidentschaft von Donald Trump zu einem massiven Marktcrash führen wird, der 401(k)s, Renten und Ersparnisse der Haushalte in ganz Amerika vernichten könnte.

(Hedge funds are making a multi-billion-dollar gamble against the US economy, betting Donald Trump’s presidency will result in a massive market crash that could devastate 401(k)s, pensions, and household savings across America.)

Die großen Hedgefonds verdienen ständig Geld, weil sie meistens richtig liegen. Daher ist der Umstand, dass sie eine Art Crash vorhersehen, äußerst alarmierend. Nach Angaben von Goldman Sachs ist die Menge an Geld, die in Short-Wetten fließt, absolut riesig:

Daten von Goldman Sachs zeigen, dass die Zahl der „Short“-Wetten gegen US-Aktien stark angestiegen ist, was bedeutet, dass die Händler Geld verdienen, wenn der Wert der Aktien fällt.

Im Januar haben die Anleger zehnmal mehr Wetten auf fallende US-Aktien abgeschlossen als entsprechende Wetten auf steigende Aktien führender amerikanischer Unternehmen, so die Investmentbank.

(Data from Goldman Sachs show there has been a surge in „short“ bets against US stocks, meaning traders will make money when they fall in value, in a sign of growing concerns about the market.

In January, investors have placed 10 times more bets on US stocks falling than equivalent bets that shares in leading American companies would rise, the investment bank said.)

Wie oben bereits erwähnt, können die Hedgefonds, wenn sie sich irren, große Verluste erleiden. Wenn sie jedoch richtig liegen, können sie „Hunderte von Millionen aus einem Zusammenbruch des Aktienmarktes ziehen“:

Und während die Hedgefonds-Milliardäre bei einem Zusammenbruch des Aktienmarktes Hunderte von Millionen verdienen können, könnten die wahren Opfer dieses finanziellen Glücksspiels ganz normale US-amerikanische Anleger sein.

Millionen von Arbeitnehmern verlassen sich auf ihre 401(k)s und Pensionsfonds, um ihre Zukunft zu sichern. Da Hedgefonds jedoch enorme Wetten auf einen Zusammenbruch der Wall Street abschließen, könnten diese Sparkonten die nächsten Leidtragenden sein.

(And while hedge fund billionaires stand to make hundreds of millions from a stock market collapse, the real victims of this financial gamble could be everyday American investors.

Millions of workers rely on their 401(k)s and pension funds to secure their futures. Yet, as hedge funds place enormous bets on a Wall Street wipeout, these savings accounts could be the next to suffer.)

Dass die Aktienmärkte nur noch ein Casino darstellen und mit der Realwirtschaft so viel zu tun haben, wie CO2 mit dem Klimawandel, muss sicherlich nicht erneut erwähnt werden, aber warum gehen die Hedgefonds dieses Risiko ein, wenn sie nicht ein Vorwissen hätten? Vielleicht, um dem US-Präsident Trump zu signalisieren, dass ihnen die von ihm verhängten Zölle nicht gefallen?

Präsident Trump hat am Samstag eine Verordnung unterzeichnet, die Zölle in Höhe von 25% auf Einfuhren aus Kanada und Mexiko sowie eine zusätzliche Abgabe von 10% auf Waren aus China vorsieht. Kanada reagierte Stunden später mit eigenen Vergeltungszöllen, während Mexiko erklärte, ebenfalls Zölle gegen die USA erheben zu wollen.

Der chinesische Handelsminister kündigte laut Reuters an, dass China die Zölle bei der Welthandelsorganisation anfechten werde, da sie „ernsthaft gegen die WTO-Regeln“ verstießen.

(President Trump on Saturday signed an executive order that imposes 25% tariffs on imports from Canada and Mexico, while adding an additional 10% levy on goods from China. Canada responded hours later with retaliatory tariffs of its own, while Mexico said it was also planning to issue tariffs on the U.S. as well.

China’s commerce secretary said that China would challenge the tariffs through the World Trade Organization, according to Reuters, claiming that the move „seriously violates“ WTO rules.)

In einem ominösen Beitrag auf X deutete Harvard-Professor Jason Furman an, dass Trump aufgrund der Auswirkungen auf die Finanzmärkte bald zum Rückzug gezwungen sein könnte:

Weniger als 2 Wochen und 25% Zölle auf unsere engen Verbündeten + 10% auf China.

Dazu kommt das (glaubwürdige) Versprechen, dass die Zölle noch höher ausfallen werden, wenn es zu (unvermeidlichen) Vergeltungsmaßnahmen kommt.

Es ist schwer zu entscheiden, ob dies schlechtere Wirtschaftspolitik oder Außenpolitik ist.

Wir werden sehen, ob Trump dem Markt nachgibt.

(Less than 2 weeks in and 25% tariffs our close allies + 10% on China.

Plus a (credible) promise that they will go even higher when there is (inevitable) retaliation.

It’s hard to decide if this is worse economic policy or foreign policy.

We’ll see if Trump caves to the market.)

X Tweet - Jason Furman - Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt X

X Tweet – Jason Furman – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt X

Weiß Furman etwas? Es ist aus volkswirtschaftlicher Hinsicht vollkommen klar, dass diese von Trump initiierten Zölle Folgen haben werden. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt selbst Trump zu, dass diese Zölle „einige Schmerzen“ verursachen könnten:

Präsident Donald Trump warnte davor, dass es „einige Schmerzen“ geben könnte, nachdem er Durchführungsverordnungen unterzeichnet hatte, die drastische Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko sowie einen 10-%igen Zoll auf Importe aus China verhängten und damit auf drei der wichtigsten Handelspartner der USA abzielten.

„DIES WIRD DAS GOLDENE ZEITALTER AMERIKAS SEIN! WIRD ES SCHMERZHAFT SEIN? JA, VIELLEICHT (ABER VIELLEICHT AUCH NICHT!)“ schrieb Trump in einem Beitrag in Großbuchstaben auf Truth Social am Sonntagmorgen und verteidigte die Zölle. „ABER WIR WERDEN AMERIKA WIEDER GROSS MACHEN, UND ES WIRD DEN PREIS WERT SEIN, DEN WIR ZAHLEN MÜSSEN.“

(President Donald Trump warned there could be „some pain“ after signing executive orders that imposed stark tariffs on imports from Canada and Mexico and a 10% duty on imports from China, targeting three of America’s key trade partners.

„THIS WILL BE THE GOLDEN AGE OF AMERICA! WILL THERE BE SOME PAIN? YES, MAYBE (AND MAYBE NOT!)“ Trump wrote in an all-caps post on Truth Social Sunday morning defending the tariffs. „BUT WE WILL MAKE AMERICA GREAT AGAIN, AND IT WILL ALL BE WORTH THE PRICE THAT MUST BE PAID.“)

Als Reaktion auf die Zölle, die Trump gegen Kanada ausgesprochen hat, haben die Kanadier beschlossen, hohe Zölle auf viele US-Waren zu erheben:

Der scheidende kanadische Premierminister Justin Trudeau kündigte am späten Samstag an, dass Kanada mit Gegenzöllen in Höhe von 25% auf in den USA hergestellte Produkte im Wert von 155 Mrd. C$ (107 Mrd. $) reagieren wird. Zu den von den Zöllen betroffenen Waren gehören Bier, Wein, Bourbon, Obst, Fruchtsäfte, Gemüse, Kleidung, Parfüm, Haushaltsgeräte, Plastik und Holz. Lustigerweise hat es Kanada besonders auf Alkohol abgesehen, der in republikanischen Staaten hergestellt wird…

(Outgoing Canadian Prime Minister Justin Trudeau said late on Saturday that Canada will respond by placing 25% counter-tariffs on C$155 billion ($107 billion) worth of American-made products, with items including beer, wine, bourbon, fruits, fruit juices, vegetables, clothes, perfume, household appliances, plastic, and lumber subject to tariffs. Hilariously, Canada is going especially hard after alcohol produced in Republican states…)

Wenn dieser Handelskrieg über einen längeren Zeitraum andauert, wird er nicht nur für Nordamerika sehr ernste Folgen haben. Viele gehen aber davon aus, dass es Mexiko und Kanada dabei weit härter treffen wird als die USA:

Mit dem Beginn des ersten nordamerikanischen Handelskriegs werden Mexiko und Kanada nach Ansicht einiger Analysten mehr zu verlieren haben als die Vereinigten Staaten. Laut einer Analyse von S&P Global Ratings könnten die Auswirkungen eines dreifachen Zollkonflikts auf diese Volkswirtschaften um ein Vielfaches größer sein als in den Vereinigten Staaten, die weit weniger vom Handel abhängig sind.

Laut einer Analyse von S&P Global Ratings könnten die mexikanischen Hersteller in der Automobil- und Elektroindustrie erhebliche Produktionseinbußen hinnehmen, sobald die Zölle greifen.

In Kanada werden die größten Verlierer wahrscheinlich die Hersteller von Papierprodukten, Gummi und Kunststoffen sein.

(As the first North American trade war begins, some analysts say Mexico and Canada stand to lose more than the United States. The impact on those economies of a three-way tariff conflict could be several times larger than in the United States, which is much less dependent on trade, according to an analysis by S&P Global Ratings.

Mexican manufacturers in the auto and electrical equipment sectors could see significant output declines once tariffs take hold, according to a S&P Global Ratings analysis.

In Canada, the biggest losers are likely to be makers of paper products, rubber and plastics.)

Interessanterweise hat all diese wirtschaftliche Unsicherheit den Goldpreis in die Höhe schnellen lassen und den Großbanken eine „lukrative Arbitragemöglichkeit“ verschafft:

Die Angst vor drohenden Einfuhrzöllen nach der Wahl von US-Präsident Donald Trump hat die Preise für Gold-Futures an der Comex gegenüber den Spotpreisen in London in die Höhe schnellen lassen. Die Spotpreise schossen in dieser Woche auf Rekordhöhen, aber der zusätzliche Aufschlag an der Comex hat eine lukrative Arbitragemöglichkeit für die wenigen Banken geschaffen, die Goldbarren schnell zwischen den wichtigsten Handelsplätzen transportieren können.

(Fears of imminent tariffs on imports following the election of US President Donald Trump have caused prices for gold futures on Comex to surge over spot prices in London. Spot prices shot to record highs this week, but the additional premium on Comex has created a lucrative arbitrage opportunity for the handful of banks that can quickly fly bullion between key trading hubs.)

Eine der großen Banken, die diese „lukrative Arbitragemöglichkeit“ nutzt, ist JPMorgan:

JPMorgan Chase & Co. wird im Februar Goldbarren im Wert von mehr als 4 Mrd. US-Dollar gegen Terminkontrakte in New York liefern, zu einer Zeit, in der die steigenden Preise und die drohenden Einfuhrzölle einen weltweiten Ansturm auf die Verschiffung des Metalls in die USA auslösen.

(JPMorgan Chase & Co. will deliver gold bullion valued at more than $4 billion against futures contracts in New York in February, at a time when surging prices and the threat of import tariffs are fueling a worldwide dash to ship metal to the US.)

Sind das alles Anzeichen dafür, dass das gewollte wirtschaftliche Chaos „eintreten“ darf? Gerade weil die großen Hedgefonds ihre Positionen im Vorfeld „glatt ziehen“?

Es heißt, wenn man wissen will, was wirklich vor sich geht, muss man nur dem Geld folgen. In diesem Fall sagt es uns, dass wir uns auf das Kommend egut vorbereiten sollten.

Quellen:
Are They Positioning Themselves For A Pre-Determined Scenario In Which There Will Be A Massive Stock Market Crash?
Economic Black Hole: Here Are 25 Signs That The U.S. Economy Is Dying After 4 Years Of “Bidenomics”
Hedge funds‘ massive bet on stock market crash raises alarm for 401(k)s – and risks ire of Trump
Hedge funds bet billions on market crash in Trump’s America
Trump hits Canada, Mexico and China with steep new tariffs, says Americans could feel „some pain“
X Post – Jason Furman
Trump says Americans could feel ’some pain‘ as he calls for tariffs on Canada, China, Mexico
Trade Wars Begin: Trump Slaps Tariffs On Canada, Mexico And China; Triggers Immediate Retaliation
Trump imposes tariffs on Canada, Mexico and China
JPMorgan Plans $4 Billion US Gold Delivery Amid Tariff Fears

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