Reallohn, Inflation und StaatssanierungLesezeit: 3 Minuten
Aus Wikipedia:
Der Reallohn ist in der Volkswirtschaftslehre der Lohn, der der tatsächlichen Kaufkraft entspricht, das heißt der Gütermenge, die bei gegebenen Lebenshaltungskosten mit dem Nominallohn tatsächlich eingekauft werden kann. Der Reallohn hängt eng mit dem Lebensstandard zusammen.
Ausgehend von der obigen Defintion kann man also sagen, dass die Reallohnzuwächse bzw. -rückgänge auf eine steigende oder sinkende Lebensqualität schließen lassen. Wenn man sich die Reallohnindices seit 2007 des Statistischen Bundesamts ansieht, erhält man folgende Aufstellung:
Dies würde – um im obigen Bild zu bleiben – bedeuten, dass wir seit 2010 eine Verbesserung der Lebensqualität verzeichnen müssten, da ein Zuwachs der Reallöhne gemessen wurde. Diese rein nach Definition richtige Aussage steht jedoch im Gegensatz zu den Wahrnehmungen, die uns tagtäglich an der Einkaufskasse begegnen. Hier ist genau das Gegenteil der Fall, dass man für das gleiche Geld immer weniger Ware im Einkaufswagen hat.
Auch diese Wahrnehmung entspricht der Realität und kann ebenfalls durch einen Index, der Inflationsrate, ausgedrückt werden:
Die offizielle Inflationsrate liegt dabei im „gewünschten Bereich“ der Notenbanken von ca. 2%. Wie lässt sich aber dann die Wahrnehmung des immer leerer werdenden Einkaufswagens erklären, wenn sich eigentlich Reallohn und Inflation mehr oder weniger die Waage halten?
Kann es sein, dass eine oder beide Indices auf falschen Berechnungsrundlagen beruhen? Eine an und für sich hypothetische Frage, da der fiktive Warenkorb je nach Bedarf durch Bundesamt und Politik angepasst werden kann und auch Tricks wie der hedonische Preis eine nicht weg zu diskutierende Tatsache sind. Fakt ist also, dass dem deutschen Michel per kalter Enteignung namens Inflation seit Jahren die Kaufkraft genommen wird. Und das selbst bei den offiziellen Inflationsraten, die nicht annähernd die tatsächlichen Teuerungen (siehe Beispiel Einkaufswagen) wiederspiegeln.
Bereits im Artikel Geldanlage: Lebensmittelbevorratung schrieb ich deswegen:
De facto findet derzeit ein “Weginflationieren” der Staatsschulden auf Kosten der Bürger statt…
Doch neben dem „Weginflationieren“ bedient sich der Staat einer zweiten Möglichkeiten sich seiner Schulden zu entledigen: Der Niedrigzins-Politik der EZB unter Mario „Goldman Sucks“ Draghi.
Altersvorsorge und Spareinlagen der Deutschen erwirtschaften derzeit aufgrund dieser Niedrigzins-Politik nicht einmal die offiziellen Inflationsraten. D.h. auch hier findet eine Enteignung der Bürger zu Gunsten des Staates statt. Nicht offensichtlich, sondern versteckt. Denn die Zinsersparnisse, die der Staat wegen der niedrigen Zinsen erzielt, sind die fehlenden Zinserträge der Bürger. Schätzungen gehen dabei von Einsparungen bei den Zinszahlungen von 40 Milliarden € für die Jahre 2010 bis 2014 aus. Zwar könnte man argumentieren, dass durch die 40 Mill. € Zinseinsparung weitere Belastungen des Steuerzahlers vermieden werden. Jedoch sprechen die Steuereinnahmen in Rekordhöhe und zu erwartende Steuererhöhungen nach der Bundestagswahl eine gänzlich andere Sprache. Von Entlastung der Steuersklaven keine Spur! Im Gegenteil! So lassen Wahlk(r)ampfforderungen nach höheren Steuern bzw. die im Umlauf befindliche Giftliste Schäubles keinen anderen Schluss zu, als dass neben der kalten Enteignung per Inflation und Niedrzigzins-Politik der deutsche Steuermichel ab 2014 massiv zur Kasse gebeten wird.
Aber das oben Geschrieben entspricht sicherlich nicht der Wahrheit, sondern sind nur persönliche Eindrücke. Denn schließlich hat unser wandelnder Hosenanzug einmal gesagt:
Deutschland profitiert vom Euro wie kaum ein anderes Land.
Und das muss reichen…
Quellen:
Wikipedia – Reallohn
Destatis – Verbraucherpreise
Destatis – Reallohnindex
Wikipedia – Hedonischer Preis
Geldanlage: Lebensmittelbevorratung
Danke Draghi: Schäuble saniert Staats-Finanzen auf Kosten der Sparer
Interview zur Eurokrise: Wirtschaftsregierung ist nur eine Umschreibung für eine bürokratische Finanzdiktatur
Erst nach der Bundestagswahl 2013 gibt’s Saures…
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