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Zensur im Internet: Wie lange gibt es das bestehende „freie Internet“ noch?Lesezeit: 5 Minuten

Das Internet – Stachel im Fleisch der Mächtigen, der Eliten und nicht zuletzt der Politiker und analogen Propagandamedien:

Das Internet ist ein Geist, der irgendwie wieder in die Flasche muss. – Ankawor (aus dem Gelben Forum)

Jenes Internet, das in den westlichen Ländern – zumeist – noch frei zugänglich und vornehmlich keiner Kontrolle unterliegt.

Jenes Internet in dem sich Kritiker, Aktivisten und Andersdenkende, aber auch rechtes Gesocks, Phädophile und andere Abarten menschlichen Daseins tummeln.

Jenes Internet stand bereits 2011 erstmals auf der Agenda der Bilderberger in St. Moritz und war auch auf der diesjährigen – ach so unwichtigen – Bilderberg-Konferenz in Kopenhagen Thema.

Visualisierung des Internets - Bildquelle: Wikipedia / The Opte Project

Visualisierung des Internets – Bildquelle: Wikipedia / The Opte Project

Und jenes Internet ist in den Augen der 1% ein Medium, das es gilt unter Kontrolle zu bringen, da es eine andere Sicht auf die Dinge zeigt, wie es uns durch die althergebrachten (natürlich auch online verfügbaren, aber im Denken immer noch analog verhafteten) Medien ins Haus gebracht wird. Während man durch die Macht der fünf größten Nachrichtenagenturen die Berichterstattung im analogen Bereich (ich nehme hier mal die Online-Ausgaben der Zeitungen dazu) steuern kann, ist die Struktur und der Aufbau des Internets, der noch freie Fluss von Informationen und das „Gedächtnis“ des Internets etwas, was sich derzeit ihrer Kontrolle entzieht. Wohlweislich spreche ich von Kontrolle, nicht von Überwachung, die flächendeckend erfolgt.

Doch wie kann es denn Eliten gelingen das bestehende Netz so zugestalten, dass es eben nicht mehr als freies Infomationsmedium – vergleichsweise anonym – von jedem genutzt werden kann?

Eine Grundvoraussetzung dafür ist die vollständige Implementierung des IPv6-Standards. Zur Erklärung einmal vereinfacht dargestellt: Jedes sich im Internet befindliche Gerät (Smartphone, PC usw.) erhält derzeit eine IPv4-Adresse, damit Daten aus dem Internet zugeordnet und versandt werden können. Diese IPv4-Adressen sind jedoch nicht in ausreichender Zahl (ca. 4 Milliarden) vorhanden, um den wachsenden Bedarf zu decken. Aus diesem Grund vergeben die Provider auch nur IPv4-Adressen für maximal 24 Stunden (vgl. Zwangstrennung), damit wieder Adressen frei werden. Bei IPv6 stehen jedoch soviele Einzeladressen (340 Sextillionen) zur Verfügung, dass man rein rechnerisch jedem Sandkorn auf der Welt eine eigene Adresse zuordnen und dort belassen kann. Damit könnte man jedem internetfähigen Gerät bereits eine feste IPv6-Adresse bei der Produktion zuweisen. Verknüpft mit der – vielleicht dann erzwungenen – Authentifizierung beim Kauf ist das die Ideale Möglichkeit immer zu wissen von wem welcher Inhalt ins Internet gestellt bzw. von dort abgerufen worden ist. Zusätzlich wird bei IPv6 die Schicht 3 des OSI-Modells, das als Vermittlungsschicht dient, verändert.

Zum Leidwesen der Eliten verläuft jedoch die Implementierung des IPv6-Standards schleppend.

Eine andere Möglichkeit ist es die Provider zu zwingen Filter einzubauen, die die Anfragen der Nutzer für bestimmte Inhalte automatisch sperren. Auf diese Form der Kontrolle setzen vor allem die Briten, die ihre Form der Filter als „Pornwall“ bezeichnen. Wer mehr dazu lesen möchte, findet unter anderem im Artikel Zensur im Internet: „Englisches Modell“ wird ausgeweitet weitere Informationen.

Bislang konnte man solche Filter der Allgemeinheit in Deutschland noch nicht schmackhaft machen. Weder der Versuch der damaligen Sozialministerin Ursula von der Leyen mit ihren Netzsperren, noch der Aufruf allgemeiner Filter nach dem Modell der Briten durch den damaligen Innenminister Friedrich fruchtete. Doch das Thema freie Informationen, Protestbewegungen und Gegendarstellungen im Internet zu den Berichten der „Qualitätsmedien“ bzgl. Syrien, Ukraine, Irak, Iran, Gaza usw. dürfte den 1% erneut aufzeigen, dass für sie akuter „Handlungsbedarf“ besteht.

Ist es daher Zufall, dass wir seit gestern eine massive „Artikelserie“ über „braune Hetze im Internet“ finden? So titeln

Oder geht es den Verlagen nur darum das Internet, angesichts weiter sinkender Verkaufszahlen, zu verteufeln und sich selbst als die einzig wahre Informationsquelle zu positionieren? Jedwede Realität ausblendend, dass sie live beim schleichenden Tod eines Produkts aus dem letzten Jahrhundert dabei sind? Dazu passt auch, dass Jörg Schönenborn, WDR-Chefredakteur Fernsehen, bereits im Dezember 2012 die Sondersteuer GEZ Rundfunkbeitrag als strukturrelevant bezeichnete und sie als „Demokratie-Abgabe“ sieht. Und wie weit sind wir noch von einer allgemeinen „Informationssteuer“ für alle strukturrelevanten – diesesmal nicht systemrelevant! – gleichgeschalteten Altmedien entfernt? Einem als Demokratie ummantelten Faschismus?

In meinen Augen wahrscheinlicher ist es, dass diese konzertierte Aktion ein bewusst organisierter Schachzug ist, um das Thema Kontrolle und Zensur wieder durch die Hintertüre aka Filtersysteme auf die Agenda zu bringen. Denn gerade in Deutschland ist die Nazikeule ein gewichtiges Argument um alles und jeden mundtot zu machen bzw. Forderungen durchzusetzen.

Übrigens: Per definitionem seites der Altmedien und Politdarsteller sind natürlich auch alle EU-Kritiker, Montagsdemonstranten, Putin-Versteher, Amerika-Kritiker, usw. Nazis. Und damit schließt sich der Kreis – hin zum möglichen Ende des freien Internets.

Quellen:
Wikipedia – IPv6
Entwicklung der verkauften Auflage der Tageszeitungen in Deutschland von 1991 bis 2013 (in Millionen Exemplaren)
Keine Zwangsabgabe, sondern gesellschaftliche Solidarität und „Demokratie-Abgabe“?
Arroganz pur: WDR-Chefredakteur weist Kritiker zurecht, nennt GEZ eine „Demokratie-Abgabe“
Das Gelbe Forum – Unziemliche Kommentare geschlossen

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Ein Artikel bildet zwangsweise die Meinung eines Einzelnen ab. In Zeiten der Propaganda und Gegenpropaganda ist es daher umso wichtiger sich mit allen Informationen kritisch auseinander zu setzen. Dies gilt auch für die hier aufbereiteten Artikel, die nach besten Wissen und Gewissen verfasst sind. Um die Nachvollziehbarkeit der Informationen zu gewährleisten, werden alle Quellen, die in den Artikeln verwendet werden, am Ende aufgeführt. Es ist jeder eingeladen diese zu besuchen und sich ein eigenes Bild mit anderen Schlussfolgerungen zu machen.
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16 Antworten

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