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Finanzsystem: Aktienmärkte in China und Europa brechen ein – Geht es jetzt richtig los?Lesezeit: 4 Minuten

Während die Berichterstattung voll mit der nie weg gewesenen Griechenland-Krise ist, verabschieden sich fast unbemerkt von unserer Hochleistungspresse die Aktienindices in Europa und China gen Süden.

Indices Europa - Bildquelle: www.zerohedge.com

Indices Europa – Bildquelle: www.zerohedge.com

Analog zu 2008 übrigens. Konnte man damals noch mit Geld die Krise „zukleistern“, ist der heutige (finanzielle, wirtschaftliche, usw.) Zustand der Staaten weit schlechter als 2008. Allein 75 Billionen US-Dollar befinden sich derzeit im Schadenbankensystem – zusätzlich zu den offiziellen weltweit 199 Billionen US-Dollar Schulden und den Billionen im undurchsichtigen Derivatemarkt. Alles Gegebenheiten, die so 2008 nicht exisitierten und eine „Lösung“ – wohl maximal eine Spielverlängerung – nicht nur erschweren, sondern schier unmöglich machen.

Auch weil die Zinsen für europäische Anleihe noch oben drehen, was die Refinanzierung erheblich verteuert:

Europäische Anleihen - Bildquelle: www.zerohedge.com

Europäische Anleihen – Bildquelle: www.zerohedge.com

Es ist also kein alleiniges Problem mehr von Griechenland:

So we are talking about a worldwide problem, not just a Greek problem. The majority of the $100 trillion bond market is worthless, and of course a ticking time-bomb of over $1 quadrillion worth of derivatives is linked to that.
(Wir reden also über ein weltweites Problem, nicht nur über ein griechisches Problem. Der Großteil des 100 Billionen US-Dollar Anleihemarkts ist wertlos, und natürlich ist eine tickende Zeitbombe im Wert von mehr als 1 Billiarde US-Dollar an Derivaten damit verbunden.)

Auch China kämpft zur Zeit mit einbrechenden Aktienkursen. 27% Verlust zu den Höchstständen. Damit wechselte etwa der Gegenwert von 3,2 Billionen US-Dollar an „Papierwerten“ in den letzten drei Wochen den Besitzer. Wie ernst die Lage in China ist, zeigt allein nachfolgende Information von CNN:

The turmoil in China’s stock market is so bad that some companies are calling it quits.
Over 700 Chinese companies have halted trading to “self preserve,” according to the state media. That means about a quarter of the companies listed on China’s two big exchanges — the Shanghai and Shenzhen — are no longer trading.
(Die Turbulenzen an den chinesischen Aktienmarkt sind so stark, dass einige Unternehmen sich geschlagen geben.
Über 700 chinesische Unternehmen haben laut den staatlichen Medien aus „Selbstschutz“ den Handel ausgesetzt. Das bedeutet, dass etwa ein Viertel der bei Chinas zwei großen Börsen – Shanghai und Shenzhen – notierten Unternehmen nicht mehr gehandelt werden.)

Zudem wollen 21 Wertpapierhäuser 120 Milliarden Yuan (ca. 19,3 Milliarden US-Dollar) investieren, um die Märkte zu stützen, und die chinesische Notenbank hat damit begonnen Geld direkt an die Broker zu verleihen:

In an extraordinary move, the People’s Bank of China has begun lending money to investors to buy shares in the flailing market. The Wall Street Journal reports this “liquidity assistance” will be provided to the regulator-owned China Securities Finance Corp, which will lend the money to brokerages, which will in turn lend to investors.
The dramatic intervention marks the first time funds from the central bank have been directed anywhere other than the banks, signalling serious concern from authorities about the crisis.
(In einem außergewöhnlichen Schritt hat die People’s Bank of China damit begonnen, Geld an Investoren zu leihen, um [damit] Aktien am einbrechenden Markt zu kaufen. Das Wall Street Journal berichtet, dass diese „Liquiditätshilfe“ an die ihr regulatorisch unterstellte China Securities Finance Corp geht, die das Geld an Maklerfirmen verleiht, die dieses wiederum den Anlegern zur Verfügung stellen.
Die dramatische Intervention ist das erste Mal, dass Geld von der Zentralbank ausschließlich an die Banken geht, was eine ernste Besorgnis der Behörden aufgrund der Krise signalisiert.)

Zusätzlich hat Peking weitere Maßnahmen aufgelegt:

  • Alle Leerverkäufe von Aktien wurden verboten.
  • Der China National Social Security Fund darf keine Aktien mehr verkaufen, nur noch ankaufen.
  • Die lokalen Medien dürfen die Begriffe „Katastrophe am Aktienmarkt“ und „Hilfe für den Markt“ in ihren Nachrichten nicht mehr verwenden.

Europa und China gehen voran. Noch bleibt der größte Aktienmarkt der Welt in den USA verschont. Aber das sogenannte „smart money“ hat nach dem OXI Griechenlands bereits damit begonnen Kasse zu machen.

Es dürfte jetzt in den nächsten Tagen und Wochen richtig ungemütlich werden.

Quellen:
European Stocks, Chinese Stocks And Commodities Are All Crashing – Are U.S. Stocks Next?
Guess What Happened The Last Time The Chinese Stock Market Crashed Like This?
Commodities Are Crashing
The Debt To GDP Ratio For The Entire World: 286 Percent
The 75 Trillion Dollar Shadow Banking System Is In Danger Of Collapsing
European Equity Losses Accelerate: Does This Look ‚Contained‘ To You?
Greece „Uncontained“ – European Bond Yields Are Soaring; Is Portugal Next?
Massive Contagion Will Lead To A Worldwide Financial Catastrophe – Will A Desperate U.S. Start World War III?
Nearly 25% of Chinese stocks have stopped trading
Mainland shares lead losses in Asia’s mixed session
China brokerages pledge billions as officials halt new stock sales
Chinese chaos worse than Greece
Beijing Aims Big Booster Shot at Teetering Stock Market
Americans With Retirement Accounts Beware: If Our Government Does What China Just Did You’ll Be Wiped Out
China Bans Use Of Terms “Equity Disaster” And “Rescue The Market“
The ‚Smart‘ Money Has Been Dumping Stocks Since Greferendum

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Eine Antwort

  1. 8. Juli 2015

    […] Finanzsystem: Aktienmärkte in China und Europa brechen ein – Geht es jetzt richtig los? […]

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