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Griechenland: Wieder einmal eine Bankenrettung durch die HintertüreLesezeit: 2 Minuten

Mit der Hälfte der erhofften Einnahmen sollen die Kosten der Banken-Rekapitalisierung abgetragen werden. Je ein weiteres Viertel soll in den Schuldenabbau sowie Investitionen fließen…

25 Milliarden Euro der erhofften Einnahmen aus dem neuen griechischen Fonds, der Athen in den Verhandlungen diktiert wurde, dienen also wieder einmal der reinen Bankenrettung. Diese 25 Milliarden entsprechen 11% des griechischen Bruttoinlandprodukts und sind allein dafür da, damit die griechischen Banken überhaupt geschäftsfähig bleiben.

Doch halt! Ist das bereits die ganze Wahrheit?

Bereits am 9. Juli berichtete das manager magazin über zwei US-Milliardäre aus Nordamerika, die

ein Konsortium an[führen], das seit dem vergangenen Jahr für 1,3 Milliarden Euro den entscheidenden Kapitalanteil an der [griechischen] Großbank Eurobank Ergasias übernahm.

Dort lesen wir weiter:

Zumindest im Februar gab er (Wilbur Ross) nach einem Treffen mit dem damals frisch berufenen und inzwischen zurückgetretenen Finanzminister Giannis Varoufakis zu Protokoll, er sei zuversichtlich. Und wenn das Abenteuer Eurobank gut gehe, könne er sich sogar weitere Investitionen in Griechenland vorstellen.

Einer der beiden ist Wilbur Rose, der mit 2,9 Milliarden US-Dollar kein Leichtgewicht in den USA ist und unter anderem als Vorstand des US-Russia Investment Fund unter Bill Clinton arbeitete und daher auch heute noch über exzellente Verbindungen ins Weiße Haus verfügen dürfte.

Zudem sind US-Banken – zwar nur noch in geringem Umfang – bei griechischen Banken positioniert:

At the end of last year, U.S. banks had claims of about $12.7 billion on Greece, including its banks.
(Ende letzten Jahres hatten die US-Banken Ansprüche von etwa 12,7 Milliarden Dollar gegenüber Griechenland, einschließlich seiner Banken.)

Auch in den Depots anderer internationalen Großbanken und insbesondere bei US-Hedge-Fonds werden noch so einige griechischen Anleihen schlummern. Ob dieses Faktum – unter anderem neben den allseits „beliebten Kreditausfallversicherungen“, die vornehmlich durch US-Finanzunternehmen gehalten, ausgegeben und vertrieben werden – mit ausschlaggebend war, warum Athen wieder einmal einen Rettungsanker von 82 Milliarden Euro zugeworfen wurde, mag jeder für sich selbst entscheiden.

Dieser Rettungsanker sollte zudem im Zusammenhang mit dem Verkauf von noch vorhandenem griechischen Staatsvermögen (als Bedingung für eine erneute Unterstützung)  gesehen werden. Als wie wahrscheinlich ist es anzusehen, dass diese „Rettungsgelder“ von den Banken dazu genutzt werden, um die restlichen Filetstücke Griechenlands billigst aufkaufen zu können? Getarnt als „Privatisierung“?

Non semper ea sunt, quae videntur. (Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen.) aus: Phaedrus, Fabularum Liber Quartus, De Mustela et Muribus I,5

Quellen:
Privatisierungen in Griechenland: Seid erfunden, Milliarden
Diese Amerikaner sind groß im griechischen Bankgeschäft – noch
Wikipedia – Wilbur Ross
How does the Greek debt crisis impact the United States?
How Much Does Greece Owe? 4 Charts That Put Greek Debt in Perspective
Zitat von Lateinische Lebensweisheiten

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8 Antworten

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  1. 19. Juli 2015

    […] “Griechenland: Wieder einmal eine Bankenrettung durch die Hintertüre“; […]

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