BRICS-Staaten und der Westen: Zwei Seiten der gleichen Medaille – Das Beispiel China Teil 3Lesezeit: 8 Minuten
In den ersten beiden Artikeln dieser kleinen Artikelserie habe ich versucht die Verbindungen zwischen Großkonzernen (konkret am Beispiel General Motors, Samsung und Mitsui Fudosan Residential), der Trilateralen Kommission und deren Agenda 21 (der „Grünen Revolution“) mit Hilfe der Private Partner Partnership und China als vermeintlichen Anti-Hegemon herauszuarbeiten. Der heutige letzte Teil soll noch einmal eine Gesamtbetrachtung meiner Annahmen darstellen.
BRICS-Staaten und der Westen: Zwei Seiten der gleichen Medaille – Das Beispiel China Teil 3
Wie in den ersten beiden Teilen aufgeführt, wird in Asien gerade versucht das Agenda 21-Thema Nachhaltigkeit in die Köpfe der Menschen zu bringen. Tianjin in China, Songdo in Südkorea und Kashiwa-no-ha in Japan sind nur Beispiele dessen, dass „moderne, urbane Zentren mit einer umfassenden drahtlosen Infrastruktur, einer hohen Baudichte, einer Stadt mit kurzen Wegen, usw.“ mit einer nachhaltigen Entwicklung verknüpft werden und entstehen sollen. Es scheint so zu sein als wäre Asien die perfekte Region für die Smart Cities der Agenda 21. Insbesondere Japan agiert in vorderster Front. Angesichts des demographischen Wandels, den Japan erlebt, und der damit einhergehenden Verstädterung auf Kosten des flachen Landes, ein willkommener Anlass, um die erklärten Ziele des 1992er Rio Gipfels umzusetzen.
Zudem unterliegt Asien der gleichen „Hegelschen Krise des Klimawandels“ – der Deus ex machina der Globalisten, um die Menschheit hinter den eigenen Interessen und Vorstellungen zu vereinen (Leo Strauss‘ Liberalismus und Nihilismus lassen grüßen.). Eine Öko-Technokratie als Lösung für die Probleme unserer Zeit ist nicht nur in Japan en vogue, sondern in der weiteren Umgebung Japans, wie das Projekt SmartEcoCity zeigt. Ein Projekt für nachhaltige Entwicklung mit Sitz in China führt allein 10 Smart Eco-Cities für Japan und Südkorea auf:
Diese orchestrierte Kampagne nutzt geschickt die Angst vor Naturkatastrophen, um Japaner und Südkoreaner hinter die Idee von Smart Cities zu vereinen. Und natürlich darf die Hochleistungspresse als Promotor der Meme „sichere Smart Cities als Lösung für den Klimawandel“ nicht fehlen. So veröffentlichten die südkoreanische Yonhap News nach der Katastrophe von Fukushima einen Artikel über japanische Bürger, die aus der betroffenen Region just nach Songdo zogen.
Frei nach Hegel: Das Problem des Klimawandels zerstört weltweit das Leben der Menschen und deren Lebensraum (inkl. der Infrastruktur). Die Reaktion darauf ist eine lebensfeindliche Umgebung in der obdach- und arbeitslos gewordene Menschen nicht mehr leben können. Die Lösung dafür ist der Bau von Smart Cities in denen die Menschen regelrecht eingepfercht vor „einem erneuten Schicksalsschlag bewahrt werden können“. Ein Meisterwerk der Hegelschen Dialektik.
Nicht weniger geschickt ist die Propaganda Chinas für ein smartes Wachstum (Smart Growth), wenn auch mit einer etwas anderen Taktik: Bürokratie, offene Bußgelddrohungen oder Freiheitsentzug, wenn bestimmte Emissionsrichtlinien nicht eingehalten werden:
Chinas öffentliche Zuwendung zur Agenda 21 mit den Private Public Partnerships ist vollständig im Einklang mit seiner Entwicklung zu einer Mischstaatsform aus Totalitarismus und Kapitalismus zu sehen, wie man auch anhand des geplanten, neuen chinesischen „Bewertungssystems“ (hier sollen Daten zur finanziellen Situation, Straftatbestände und das Verhalten auf sozialen Plattformen genutzt werden, um jeden Chinesen seine „finanziellen und moralischen Verfehlungen aufzeigen zu können“) erkennen kann. Solche Kontroll- und Überwachungssysteme sollen zukünftig auch in Smart Cities eingeführt werden und dort zudem die „Umweltfreundlichkeit“ der Bewohner „bewerten“. Die Zukunft von Smart/Eco-Cities wie Tianjin sieht also rosig aus – auch weil es im perfekten Einklang mit der diktatorisch herrschenden Klasse Chinas, dem Know-How westlicher Firmen und dem neofaschistischem Model der Trilateralen Kommission steht.
Antony Suttons Forschung zur Wall Street drehte sich vornehmlich um den Transfer westlicher Technik und Geldes in den Osten während des Zweiten Weltkriegs und an die Feinde der USA zu Zeiten des Kalten Kriegs. Anhand dreier Beispiele aus dem anglo-amerikanischen/westlichen Establishment, die die Agenda 21 in China implementieren, konnten wir dort die gleichen zwei Elemente nachweisen, die Sutton in seiner Wall Street-Reihe identifizierte, und die auch in der Eco-City Tianjin mit Hilfe der Public Private Partnership zu finden sind:
- Die Bereitstellung technischer und finanzieller Unterstützung westlicher Großkonzerne für Chinas „Smart Growth“-Projekte.
- Die Versorgung der Länder in der Region mit US-Militärausrüstung.
Die Forscherin Rosa Korie umschreibt die Agenda 21 und die EcoTec-Bewegung als „grüne Maske“ hinter der die Visionen von Brzezinski, Huxley, Orwell und anderen hervorschauen. Visionen in denen die Gesellschaft einer vollständigen, fortlaufenden Überwachung duch die Regierungen, Großunternehmen und Wissenschaftler unterworfen ist. Eine Verwaltung der Menschheit durch eine „technotronische Elite“:
The technotronic era involves the gradual appearance of a more controlled society. Such a society would be dominated by an elite, unrestrained by traditional values. Soon it will be possible to assert almost continuous surveillance over every citizen and maintain up-to-date complete files containing even the most personal information about the citizen. These files will be subject to instantaneous retrieval by the authorities. – Zbignew Brzezinski, Between Two Ages
(Die Ära der Technotronic beinhaltet das schrittweise Erscheinen einer zunehmend kontrollierten Gesellschaft. Eine solche Gesellschaft würde von einer Elite, ungehemmt von traditionellen Werten, geprägt sein. Bald wird es möglich sein eine fast fortlaufende Überwachung jeden Bürgers vorzunehmen und vollständige, immer aktuelle Daten, die selbst die persönlichen Informationen der Bürger umfasst, zu erhalten. Diese Daten werden ein Objekt unmittelbaren Abrufs durch die Behörden sein. – Zbignew Brzezinski, Between Two Ages)
Der feuchte Traum des Zbignew Brzezinski eines allumfassenden Panoptikums könnte – anders als in den 30er und 40er Jahre unter Herrschaft der Nazis – Wirklichkeit werden. Denn heute existieren technische vollautomatische Überwachungsformen. Inklusive Algorithmen zur Vorhersage von Verbrechen à la Minority Report.
Wenn nun der eine oder andere glaubt, dass Asien weit weg sei und ebenso die Vision des Smart Growth der Agenda 21, dem sei gesagt, dass diese „Idee“ weltweit Blüten treibt und keine ethnischen oder politischen Grenzen kennt. So haben die BRICS-Staaten die Prinzipen einer nachhaltigen Entwicklung in einem nie gekannten Tempo aufgenommen. In dem UN-Papier A BRICS Development Bank: A Dream Coming True? beschreibt die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung im letzten Jahr den Wunsch der UN, dass die Neue Entwicklungsbank der BRICS nachhaltige Entwicklungsprojekte wie Smart Cities finanzieren und fördern soll. Einen Wunsch, den die Neue Entwicklungsbank seitdem im Gleichschritt mit den Visionen der UN, des IWFs, der Weltbank und der BIZ angeht. Also von genau jenen Staaten, die für viele gegen das anglo-amerikanische Establishment in Fragen der Geopolitik und der Finanzen arbeiten und stehen.
Gesetz dem Fall, dass die BRICS-Staaten wirklich ein Anti-Hegemon wären, sind sie
- entweder taktisch gesehen vollkommen inkompetent, wenn man die Trilaterale Kommission und deren Großkonzerne mit dem Aufbau der eigenen Infrastruktur beauftragt oder
- die BRICS-Staaten stehen nicht einmal annähernd in Opposition zur „globalen Leibeigenschaft“, wie die meisten glauben.
Die Fakten deuten eher auf letzteres hin.
Die Entwicklung und Unterstützung bei den Smart Cities Chinas sind natürlich keine offenen Kriegshandlungen des Westens, aber man sollte nie die Präsenz westlicher Großkonzerne unterschätzen. Die Agenda 21 und mit ihr die Ziele der nachhaltigen Entwicklung sind in meinen Augen versteckte Vorgehensweisen, um die Bevölkerungen auf die Visionen der Eliten einzuschwören.
Die Herausforderung uns dagegen zu stellen ist nicht neu, aber die Art und Weise der Umsetzung ist es. Es gibt keine Geheimpolizei mehr. Dafür haben wir heute Smartphones und allerlei Sensoren. Algorithmen verdrängen Richter und Zeugen. „Orwellsche Smart TVs“ und die Überwachung des Internets sind allgegenwärtig. Smart Meters (wie die neuen Stromzähler) erkennen neue Verhaltensmuster. Smartphones verfolgen jede Bewegung. Selbstfahrende Autos grenzen die Mobilität der Menschen ein. Und Biotechnik- und Pharmafirmen regulieren mit ihren Produkten die Spontaneität der menschlichen Gedanken und Emotionen.
Die Herausfordeurng liegt darin diese glitzernde technofaschistische Vision als das, was sie ist, zu erkennen: Eine globale Diktatur.
Quellen:
China 21: Anglo-American Sustainability in Asia
Are the Japanese risking extinction?
Wikipedia – Leo Strauss
Website Smart Eco City
Jonhap News
Ministry imposes heavy fines on polluters
Wikipedia – Great Firewall
China To Use Big Data To Rate Citizens In New ‚Social Credit System‘
SOUNDS LIKE SCIENCE FICTION…OR SOME CONSPIRACY THEORY…BUT IT ISN’T.
Wikipedia – Panopticon
IBM – What is Analytics?
Crime Prediction Software Is Here and It’s a Very Bad Idea
City of Zhenjiang, China and IBM Collaborate to Build a Smarter City
Agenda 21 roots UN UNCED Earth Summit 1992 by whistleblower George Hunt
A BRICS Development Bank: A Dream Coming True?
BRICs Bank To Rival World Bank And IMF And Challenge Dollar Dominance
One Last Look At The Real Economy Before It Implodes – Part 5
‚Smart‘ television watches you
The Future of Freedom: A Feature Interview with NSA Whistleblower William Binney
As Was Always the Plan: California Water Authorities Using Smart Meter Data as Evidence to Impose Fines
Exposed: Sandy Hook shooter’s biggest threat still lives
Ein Artikel bildet zwangsweise die Meinung eines Einzelnen ab. In Zeiten der Propaganda und Gegenpropaganda ist es daher umso wichtiger sich mit allen Informationen kritisch auseinander zu setzen. Dies gilt auch für die hier aufbereiteten Artikel, die nach besten Wissen und Gewissen verfasst sind. Um die Nachvollziehbarkeit der Informationen zu gewährleisten, werden alle Quellen, die in den Artikeln verwendet werden, am Ende aufgeführt. Es ist jeder eingeladen diese zu besuchen und sich ein eigenes Bild mit anderen Schlussfolgerungen zu machen.
9 Antworten
[…] BRICS-Staaten und der Westen: Zwei Seiten der gleichen Medaille – Das Beispiel China Teil 3 […]