Malaysia: Der nächste orchestrierte Umsturzversuch?Lesezeit: 5 Minuten
Seit mehreren Tagen gehen in der Hauptstadt Malaysias, Kuala Lumpur, mehrere Tausend Demonstranten auf die Straße. Die Regierung spricht von 35.000 Teilnehmern an der gestrigen Demonstration, die Veranstalter, die sich selbst als „Bersih4“ bezeichnen, von 300.000.
Hintergrund der Demonstrationen sind 700 Millionen US-Dollar, die von einem Entwicklungsfonds auf die Privatkonten des malayischen Regierungschefs Najib Razak geflossen sind.
Najib has been fighting for political survival after leaked documents in July showed he received some $700 million in his private accounts from entities linked to indebted state fund 1MDB. He later said the money was a donation from the Middle East and fired his critical deputy, four other Cabinet members and the attorney general investigating him.
(Najib kämpft um das politische Überleben, nachdem durchgesickerte Dokumente im Juli zeigen, dass er etwa 700 Millionen US-Dollar auf seinen privaten Konten erhalten hat, die von Unternehmen stammen, die in Verbindung mit dem verschuldeten Staatsfonds 1MDB stehen. Er sagte später, dass das Geld eine Spende aus dem Nahen Osten war und feuerte seinen kritischen Stellvertreter, vier weitere Kabinettsmitglieder und den Generalstaatsanwalt, der gegen ihn ermittelte.)
Natürlich ist die Bereicherung des Regierungschefs ein Rücktrittsgrund – das steht im Grunde genommen außer Frage. Und der Unmut der Menschen ist nur zu verständlich. Aber interessanterweise finden wir bei den Demonstrationen wieder einmal altbekannte Elemente orchestrierter Umstürze.
Ähnlich den gesteuerten Farbenrevolutionen in den ehemaligen Sowjetstaaten ist auch in Malaysia eine Farbe Erkennungsmerkmal der Protestierenten: Gelb.
Auffallend neben all den T-Shirts, die im Vorfeld wohl von irgend jemanden verteilt und [mindestens] (vor)finanziert werden mussten, sind auch die Bersih4-Plakate und die auf den meisten Videos (zumindestens in meiner Wahrnehmung) vornehmlich männlichen Protestteilnehmer:
Interessant ist dabei, dass Maria Chin Abdullah eine Finanzierung durch die altbekannten „Regime Change-Aktivisten“ des NED – also dem National Endowment of Democracy – abstreitet, aber im gleichen Satz auf die beiden Organisationen NDI und OSI verweist. Dumm nur, dass NED auf der eigenen Website schreibt, dass das National Democratic Institute For International Affairs (NDI) eine spezielle Partnerschaft mit dem NED eingegangen ist:
Vor allem sollte man den unterstrichenen Satz aufmerksam lesen: 25% des jährlichen, gewährten Budgets des NED, die es wiederum von der US-Regierung bekommt, geht direkt an NDI, das wiederum nach Aussage Abdullahs Bersih4 unterstützt.
Und auch das von ihr genannte OSI (Open Society Institute) ist ein mehr als bekanntes Netzwerk, das heute unter dem Namen Open Society Foundations (OSF) agiert. Gegründet 1993 von niemand geringerem als George Soros.
Wir sehen auch im Falle Bersih4, wie westliche NGOs durch die Finanzierung oppositioneller Kräfte in „nicht genehmen Ländern“ Einfluss auf die dortige Politik und Entwicklung nehmen. Wer einen ausführlichen Artikel zu Bersih4, NDI, NED und Soros sucht, sollte sich Malaysia’s Bersih & the Facade of „Clean Elections“ von Tony Cartalucci durchlesen.
Dass Malaysia im Fadenkreuz des Westens/USA steht, dürfte seit den beiden „Flugzeugunglücken“ MH17 und MH370 klar sein. Doch warum ist Malaysia (und damit insbesondere die derzeitige Regierung) in Ungnade gefallen?
Neben TTIP versuchen die USA auch ein Freihandels-Abkommen mit Asien zum Abschluss zu bringen. Gleiche Inhalte, anderer Name: TPP. Malaysia ist zwar Teil der Verhandlungen gewesen, lehnt aber bestimmte Passagen rundheraus ab (z.B. im Bereich der Pharmaindustrie und Medikamentenherstellung). Während die USA ein vollumfängliches Abkommen wollen, präferiert Kuala Lumpur eine umfassende Partnerschaft – aber ohne Freihandel. Dass dürfte Washington natürlich nicht gefallen, dass sich ein anderes Land wehrt von den USA via TPP oder TTIP ausgenommen und ausgeplündert zu werden.
Zudem hat Malaysia den ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush und seinen Pudel, den ehemaligen britischen Premierminister Tony Blair, vor der Kuala Lumpur War Crimes Commission (KLWCC) für schuldig gesprochen: als Verbecher gegen den Frieden. Bush und Blair sind seitdem (November 2011) auf der offizielle Liste der KLWCC der weltweit gesuchten Kriegsverbrecher zu finden. Auch das eine Entscheidung, die bislang von Malaysia weder revidiert, noch abgemildert wurde, und sicherlich Washington/London nicht gefallen dürfte. Genauso wenig wie die kritische Haltung Malaysias in Fragen zur offiziellen Darstellugn des 11. Septembers 2001, der Situation in Palästina oder gegenüber dem IWF.
Kuala Lumpur ist wohl für den Westen zu einem Problem geworden. Zu kritisch und selbstbewusst tritt das Land gegenüber dem Westen auf und stellt auch das Hegemonialstreben der USA in Frage. Alles Dinge, die durchaus ein Grund sein können, um einen inszenierten Umsturz zu versuchen. Wobei ich nicht damit sagen will, das die Demonstrationen zu 100% durch den Westen initiiert sind. Aber denkbar allemal.
Quellen:
Defiant Malaysian PM rejects calls that he step down
Malaysia Panel Wants Najib Razak to Explain $700 Million Donation
The $700 million question – can Malaysia’s PM survive?
A sea of yellow in Kuala Lumpur as protesters demand Najib’s resignation
Little White Lies and BERSIH
NED – FAQ
Wikipedia – Open Society Foundations
BERSIH UNDER „REGIME CHANGE“ BY NED
Malaysia’s Bersih & the Facade of „Clean Elections“
MALAYSIA: BERSIH 2.0 MASS DEMONSTRATIONS – FUNDING UNREST
Globalist Sedition takes to Malaysian Streets
Malaysia and the Trans-Pacific Partnership (TPP). Malaysians must Reject the US Trade Deal
Bush und Blair als Kriegsverbrecher schuldig gesprochen
Ein Artikel bildet zwangsweise die Meinung eines Einzelnen ab. In Zeiten der Propaganda und Gegenpropaganda ist es daher umso wichtiger sich mit allen Informationen kritisch auseinander zu setzen. Dies gilt auch für die hier aufbereiteten Artikel, die nach besten Wissen und Gewissen verfasst sind. Um die Nachvollziehbarkeit der Informationen zu gewährleisten, werden alle Quellen, die in den Artikeln verwendet werden, am Ende aufgeführt. Es ist jeder eingeladen diese zu besuchen und sich ein eigenes Bild mit anderen Schlussfolgerungen zu machen.
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