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Anti-Trump-Proteste: Warum fordern Obama, Clinton und Sanders die Demonstranten nicht dazu auf friedlich zu bleiben?Lesezeit: 5 Minuten

Ist irgendjemanden eigentlich schon aufgefallen, dass weder Barack Obama, Bernie Sanders oder Hillary Clinton – also die „Frontdarsteller der Demokraten“ – einen Ton zu den derzeit stattfindenden Anti-Trump-Protesten in den USA gesagt haben? Die „Führungsfiguren“ auf die die Demonstranten hören (sollten) tun rein gar nichts, um die Proteste und Unruhen zu beenden, obwohl sie es mit wenigen Worten tun könnten.

Hillary Clinton

Nach der Wahlniederlage sagte Clinton noch:

Wir müssen dieses Ergebnis akzeptieren und dann in die Zukunft blicken. […] Donald Trump wird unser Präsident sein. Wir schulden ihm einen offenen Geist und die Chance zu führen.

(We must accept this result, and then look to the future. […] Donald Trump is going to be our president. We owe him an open mind and the chance to lead.)

Seitdem haben wir nichts mehr von ihr zu diesem Thema gehört. Dabei hätte Clinton mit Leichtigkeit ihre Unterstützer auffordern können mit den Protesten aufzuhören – und wahrscheinlich würden die Demonstranten aus (falschem) Respekt ihrer Aufforderung sogar folgen. Stattdessen Schweigen im Hause Clinton. Wegducken, das Chaos genießen. Die Tatsache, dass sie nichts dafür getan hat, die Proteste zu einem Ende zu bringen, zeigt nur, dass sie nur ihre eigenen Interessen verfolgt und ihr die Menschen per se gleichgültig sind. Eine echte Führungspersönlichkeit würde alles in ihrer Macht stehende unternehmen, die Menschen und das Land, das sie liebt, zu schützen – und das Ganze nicht aus der Ferne betrachten als wäre es Balsam für die eigene Seele und das eigene Ego.

Bernie Sanders

Der eigentliche Gewiner der Vorwahlen der Demokraten und der trotz des Betrugs Clinton unterstützte schweigt ebenfalls. Seltsam wenn man um seine öffentlich zur Schau getragenen Einstellung von Liebe und Frieden weiß.

Bislang kam auch von ihm keine Aufforderung an die Demonstranten friedlich zu bleiben und Trump eine Chance zu geben. Stattdessen hat er Öl ins Feuer gegossen und die Stimmung angeheizt, als er sagte, dass die Demonstranten „wachsam bleiben sollen“. Selbst in seinem Essay für die New York Times mit dem Titel Where Do Democrats Go From Here? kein Wort davon, dass seine Unterstützer sich dem Frieden zuwenden sollen. Sanders hatte die Gelegenheit, die Plattform und den Glauben an seine Person seitens seiner Unterstützer und doch zieht er es vor zu schweigen. Ergo: er ist genauso selbstbezogen wie alle anderen Politiker auch – nichts mit Bescheidenheit und der großväterlichen Haltung, die man ihm immer zugeschrieben hat.

Barack Obama

Der US-Präsident traf sich zwar (gezwungenermaßen) mit seinem Nachfolger Donald Trump, aber auch er blieb beispielsweise auf seinem offiziellen Twitter-Kanal stumm, was das Thema Vandalismus, Brandstiftung und Gewalt aufgrund des Wahlergebnisses anbelangt. Obamas einzige halbseidige Verlautbarung dazu stammt vom Mittwoch letzter Woche als er sagte:

Die friedliche Machtübergabe ist eines der Kennzeichen unserer Demokratie. Wir sind eigentlich alle in der gleichen Mannschaft.

(The peaceful transfer of power is one of the hallmarks of our democracy. We’re actually all on the same team.)

Leider haben wohl die Wenigsten die Ironie (oder besser Wahrheit) im letzten Satz verstanden: Wir sind eigentlich alle in der gleichen Mannschaft. (We’re actually all on the same team.)

Einzig einer seiner Pressesprecher äußerte sich zu den Unruhen:

Der Pressesprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, befragte am Donnerstag [Obama] zu den Protesten, [und] sagte der Präsident glaubt, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung geschützt werden sollte.

Er fügte hinzu: „Es ist ein Recht, das ohne Gewalt ausgeübt werden sollte. Und es gibt Menschen, die wegen des Ergebnisses enttäuscht sind. Und die Botschaft des Präsidenten im Rosengarten war, dass es nicht verwunderlich ist, dass die Menschen enttäuscht sind, aber es ist wichtig, dass wir uns ein oder zwei Tage nach der Wahl daran erinnern, dass wir Demokraten und Republikaner sind, aber dass wir zuallererst Amerikaner und Patrioten sind.“

(White House Press Secretary Josh Earnest, asked Thursday about the protests, said the president believes the right to free speech should be protected.

He added, „It is a right that should be exercised without violence.  And there are people who are disappointed in the outcome. And the president’s message in the Rose Garden was it’s not surprising that people are disappointed in the outcome, but it’s important for us to remember, a day or two after the election, that we’re Democrats and Republicans, but we’re Americans and patriots first.“)

Werden die Proteste weitergehen?

Kellyanne Conway, Trumps Kampagnenmanagerin, sieht die Dinge ähnlich und forderte daher Obama und Clinton auf, die Gewalt und die Unruhen öffentlich anzusprechen. Aber bislang ist ihre Forderung auf taube Ohren gestossen:

Twitter - Kellyanne Conway - Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt Twitter

Twitter – Kellyanne Conway – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt Twitter

Wenn die Proteste gegen Trump und das „Nicht anerkennen wollen der Wahlen“ weitergeht, dann werden die Gewalt und die Unruhen an Schärfe zunehmen. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein bis die Lage vollständig aus den Fugen gerät und es die esten Toten gibt:

Würde Obama, Clinton und Sanders wirklich etwas an ihrem Land und den Menschen liegen (und nicht nur an ihrer vorgeblichen Macht), dann würden sie mittels ihres Einflusses die Demonstranten dazu bringen, ein oder zwei Schritte zurück zu gehen und friedlich zu bleiben. Stattdessen scheinen die Gerüchte einer Soros finanzierten und von Clinton genehmigten „Lila Revolution“ zur Destabilisierung Amerikas zur neuen Wirklichkeit zu werden.

Passend zu meiner „Sündenbock“-These Trumps.

Quellen:
Obama, Clinton, and Sanders Could Stop the Riots But They Just Watch
The Only Speech by Hillary Clinton You Ever Actually Wanted to Hear
Bernie Sanders: Where the Democrats Go From Here
Trump and Obama Hold Cordial 90-Minute Meeting in Oval Office
Twitter – Barack Obama
Trump adviser urges Obama, Clinton to speak out on protests
Twitter – Kellyanne Conway
The Clintons and Soros Launch America’s Purple Revolution

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